Agrargenossenschaft Bad Dürrenberg Agrargenossenschaft Bad Dürrenberg: Landwirte steuern den Regen per Handy
Bad Dürrenberg/MZ. - "Wir bewässern rund um die Uhr", so Ulrich, pro Stunde werden 400 bis 500 Kubikmeter Wasser versprüht. "Im Landkreis sind wir die Einzigen, die in dieser Größenordnung beregnen." Dass die Skepsis vieler Landwirte, ob sich der Aufwand lohne, nicht berechtigt sei, zeige sich gerade jetzt. Denn trotz Zusatzkosten von 300 bis 400 Euro pro Hektar rechne sich die Sache auf jeden Fall. "Ohne Beregnung hätten wir überhaupt kein Gemüse und keine Frühkartoffeln gehabt. In solchen Jahren ist das eine Existenzfrage für den Betrieb."
Auf 500 Hektar bauen die Dürrenberger Gemüse an: grüne Bohnen, Spinat, Grünkohl und Erbsen. 150 Hektar davon werden derzeit bewässert, außerdem 90 Hektar Zuckerrüben. Das Wasser kommt aus Tiefbrunnen in Goddula sowie einem Stausee bei Schladebach, der vom Floßgraben und dem Bach gespeist wird. Das Wasser kostet zwar nichts, aber das Pumpen - allein die Pumpe am Stausee verbraucht 900 Liter Diesel pro Tag.
Als traditioneller Gemüse-Betrieb haben die Dürrenberger schon immer mit Beregnung gearbeitet. Zu DDR-Zeiten freilich weit weniger technisiert: "Da hatten wir 18 Mann, die nur für die Beregnungsanlagen zuständig waren. Die wurden ja per Hand weiter gerückt", erzählt Ulrich. Heute drehen die 400 Meter langen Anlagen völlig selbstständig ihre Runden über den Acker. Ganz ohne den Menschen geht's aber auch nicht. "Wie viel wir beregnen, das bestimmen wir aus der Erfahrung heraus."