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Zwischen Großpaschleben und Trinum Zwischen Großpaschleben und Trinum: Was hat es mit rätselhaftem Möhrenberg auf sich?

Von Helmut Dawal 17.04.2018, 05:00
Im Silo liegen Möhren, die nicht mehr verwendet werden können.
Im Silo liegen Möhren, die nicht mehr verwendet werden können. Helmut Dawal

Köthen - Schon von weitem sieht man den orangestrahlenden Berg, der sich im Silo am Rande des sogenannten Kohlewegs zwischen Großpaschleben und Trinum befindet. Auch MZ-Leser Reinhold Zoppelt aus Köthen ist dieser Berg aufgefallen, weil er dort manchmal seinen Hund ausführt.

Der Anblick freilich macht Zoppelt wütend. Denn es sind Möhren, die dort liegen, in recht beträchtlichen Mengen. Und augenscheinlich sind die Möhren auch noch von guter Qualität. „In meinen Augen ist das Verschwendung“, sagt er. Wenn sich die Möhren schon nicht für den Handel eignen sollten, so sollten sie aber Tierparks oder Zoos als Futter angeboten werden.

Wimex-Sprecher: Handle sich um Möhren, die im Verarbeitungsprozess beschädigt worden

Die Möhren stammen von der zur Wimex-Gruppe gehörenden Firma „Bördegarten“ aus Arensdorf. Wimex-Sprecher Claus Möllmann sieht mit der Lagerung im Silo allerdings keine Verschwendung. „Es sind Möhren, die im Verarbeitungsprozess beschädigt worden oder durchgerutscht und nach untengefallen sind.

Wir dürfen diese Möhren nicht weiter verwenden“, erklärte Möllmann. Die Verarbeitungstechnik habe nunmal Grenzen. Was im Silo liege, erscheine viel, „doch wir produzieren und verarbeiten Möhren ja auch im großen Maßstab“.

Firma „Bördegarten“ stellt weiterhin Möhren für Köthener Tafel und Köthener Tierpark bereit

Die Mohrrüben aus dem Silo werden dem landwirtschaftlichen Kreislauf zugeführt, werden auf den Feldern als Humus eingearbeitet. „Alles, was nutzbar ist, nutzen wir auch“, versicherte Möllmann. Die Firma „Bördegarten“ stehe auch weiterhin zu ihrer Verpflichtung und stelle Möhren für die Köthener Tafel bereit. Auch der Köthener Tierpark bekomme regelmäßig Möhren.

Wimex erstattet keine Anzeige, wenn sich jemand Möhren aus Silo holt

Dass das Unternehmen Anzeige erstattet, wenn sich jemand vom Silo Möhren holt, ist nicht der Fall, sagte Möllmann. „Wir haben bis heute niemanden angezeigt.“ Anders sei es, wenn die Polizei jemanden ertappe, der sich dort bediene - dann handele die Polizei nach Gesetz und ahnde den Diebstahl. „Wenn jemand Bedarf an Futtermöhren hat, dann möge er sich doch bei uns melden“, sagte Claus Möllmann. (mz)