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Besondere Aktion in der JakobskircheZupackende Helfer gesucht - Frauenunion Anhalt-Bitterfeld bereitet 25. Geschenketisch vor

Zum 25. Mal organisiert die Frauenunion in der Vorweihnachtszeit ihren Geschenketisch für Menschen, die wenig haben. Veranstaltungsort ist die Jakobskirche. Organisatorin Melanie Winkler ist gespannt - und suct noch Helfer für den 30. November.

Von Sylke Hermann 11.11.2023, 09:00
Der Geschenketisch im Jahr 2021.
Der Geschenketisch im Jahr 2021. (Foto: Ute Nicklisch)

Köthen/MZ. - Es ist der 25. Geschenketisch. Dass sie stolz auf dieses Jubiläum ist, muss Melanie Winkler nicht aussprechen; man sieht es ihr an. Die Erwartung ist riesig, die Anspannung auch. Zumal man mit dem Geschenketisch auch noch umzieht. Neuer Veranstaltungsort: die Jakobskirche. „Die zentrale Lage“, hofft die Vorsitzende der Frauenunion Anhalt-Bitterfeld, „verschafft uns vielleicht noch mehr Publikum.“ Denn der Bedarf sei ungebrochen.

Traditionell gibt es in der Vorweihnachtszeit den Geschenketisch, um Menschen, die wenig haben, zu unterstützen. In diesem Jahr ist es der 30. November. Donnerstag vor dem ersten Advent.

Die Planungen für den Geschenketisch in Köthen laufen seit Monaten

Die Planungen laufen seit Monaten und erreichen am Mittwoch einen ersten Höhepunkt: „Dann ist unser Helfertreffen.“ Jeder, der am 29. oder 30. November Zeit hat und helfen möchte, sollte am Mittwochnachmittag, 15 Uhr, zur Absprache in die Jakobskirche kommen. „Wir brauchen jeden.“

Für Melanie Winkler, die das Projekt seit einigen Jahren federführend betreut, ist wichtig, dass der Geschenketisch die Menschen erreicht. „Jeder ist eingeladen, sich etwas Schönes oder Nützliches für sich, die Kinder oder Freunde mitzunehmen.“ Das ist die Idee.

Zum Jubiläum wollen die Organisatoren auch an die Anfänge erinnern. Zum Beispiel an das Druckhaus in der Augustenstraße als ersten Veranstaltungsort. Dann war man für einige Zeit im früheren Jugendklub „Enno Sander“ in der Rüsternbreite, zuletzt in der Martinskirche in der Leipziger Straße, jetzt in der Jakobskirche. Melanie Winkler hatte nicht geglaubt, dass man das Kirchenschiff tatsächlich zum großformatigen Geschenketisch umfunktionieren könnte. Aber sie fragte trotzdem. Pfarrer Martin Olejnicki fand die Idee klasse und meinte, das machen wir. „Ein paar Tränchen“ seien da geflossen. „Wir wollen uns zum Jubiläum auch bei allen bedanken, die uns unterstützen.“ Als Spender. Als Helfer.

An diesem Mittwoch treffen sich alle Helfer in der Kirche. Wie in jedem Jahr werden sowohl für die Annahme als auch für die Ausgabe der Spenden Frauen und Männer gesucht, die mit zupacken. Damit immer genügend Helfer zur Verfügung stehen, wird jetzt der Einsatzplan besprochen.

„Ich glaube, es ist in jedem Jahr spannend, was uns erwartet. Da die Kirche sehr zentral gelegen ist, könnte ich mir vorstellen, dass auch einige vorbeikommen, die noch nie bei uns waren. Weniger als in den Jahren zuvor“, nimmt Melanie Winkler an, „sind es bestimmt nicht. Eher mehr.“ Weil es immer mehr Menschen gäbe, die keine großen Sprünge machen, wenig Geld für Weihnachtsgeschenke aufbringen könnten, weiß die Vorsitzende der Frauenunion im Landkreis und Unternehmerin.

Besonders groß sei die Nachfrage erfahrungsgemäß bei warmer Kleidung, wie Pullovern, Jacken, Hosen, Schuhen. Immer wieder gebraucht werde zudem Bett- und Tischwäsche sowie Handtücher, weiß Melanie Winkler aus den Vorjahren. Ebenso Kinderbekleidung, Spielsachen, Bücher. Beim letzten Mal seien etliche Bücher übrig geblieben, was sie schade findet. Auch Kindersachen, „was einfach daran gelegen haben könnte, dass wir zu viel hatten“.

Was am Geschenketisch keinen Abnehmer findet, bekommt das Sozialkaufhaus in Köthen

Melanie Winkler weiß, dass viele Menschen schon das ganze Jahr über zu Hause Dinge beiseitelegen und in Kartons sammeln, die sie dem Geschenketisch spenden möchten. Weggeworfen, betont die Organisatorin, werde nichts; was am Ende des Tages keinen Abnehmer gefunden habe, bekäme die Köbeg für ihr Sozialkaufhaus.

Wie jedes Jahr hofft die Frauenunion, dass ihr Geschenketisch rege genutzt wird. „Wir gucken uns die Leute nicht an, die zu uns kommen. Niemand muss nachweisen, dass er bedürftig ist.“

Wer Fragen hat, kann unter der 03496/310030 anrufen oder eine Mail an [email protected] schreiben.