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Traditionelle Zuckertüten-Aktion Zum Schulstart in Köthen: Besonderer „Polizei-Einsatz“ in der Kastanien-Grundschule

Die traditionelle Zuckertüten-Aktion des Polizeireviers Anhalt-Bitterfeld findet auch in diesem Jahr statt. Die Erstklässler erhalten Präsente, die Viertklässler müssen sich bewähren.

Von Karl Ebert 06.08.2024, 14:00
Die Polizeikommissare Maria Hoffmann und André Ochmann überreichen Erstklässlern der Kastanienschule Köthen kleine Präsente zum Schulanfang.
Die Polizeikommissare Maria Hoffmann und André Ochmann überreichen Erstklässlern der Kastanienschule Köthen kleine Präsente zum Schulanfang. Fotos: Karl Ebert

Köthen/MZ. - Sie ist im Laufe der Jahre zu einer schönen Tradition geworden und kommt bei Lehrern wie Schülern gut an: die Zuckertüten-Aktion des Polizeireviers Anhalt-Bitterfeld zum Schulanfang. Auch in diesem Jahr schwärmten die Beamten wieder quer durch den Landkreis aus und verteilten kleine Tütchen mit Stiften und Heften sowie Klappmäppchen mit wichtigen Verkehrshinweisen zum Ausmalen. Die Polizeikommissare Maria Hoffmann und André Ochmann hatten sich dazu die Kastanien-Grundschule in Köthen ausgesucht.

„Natürlich Polizist!“

Dort waren am Sonnabendnachmittag 39 Mädchen und Jungen in die beiden ersten Klassen feierlich eingeschult worden. Gemeinsam mit den Wiederholungskindern bilden sie nun zwei Klassen mit jeweils 26 Schülern. Und als hätten sie die neun bis zehn mindestens vor ihnen liegenden Schuljahre bereits morgen wieder hinter sich, antworteten fast alle auf die Frage, was sie denn einmal werden wollen: „Natürlich Polizist.“ Schulleiterin Anke Aschhoff hatte diese Antwort natürlich vernommen und meinte mit einem leicht schelmische Lächeln: „Kein Wunder, dass in den Schulen die Lehrer fehlen, wenn alle zur Polizei gehen wollen.“

Manche Fahrer stiegen sogar aus, um ihre Tüte zu empfangen.
Manche Fahrer stiegen sogar aus, um ihre Tüte zu empfangen.
Karl Ebert

Nachdem die Erstklässler ihre Tütchen und das Infoheft mit Hinweisen zum Verhalten im Straßenverkehr erhalten hatten, schritten die beiden Polizisten mit den Viertklässlern zur Tat auf der Straße. Und das war gar nicht so einfach, denn der Verkehr in der Köthener Kastanienstraße war an diesem Morgen schon recht stark.

Die Mädchen und Jungen hatten sich mit kleinen blauen Zuckertüten gewappnet, um den Kraftfahrern ihr Dankeschön für ein besonders rücksichtsvolles Fahren vor ihrer Grundschule zu überbringen. Ein kleines Tütchen mit Gummibärchen, wenn es im Stau einmal nervig werden sollte, sowie wichtige Tipps für den Straßenverkehr enthielten auch diese Zuckertüten. Die Autofahrer – von den beiden Polizisten ordnungsgemäß an den Straßenrand gewunken – reagierten völlig entspannt, weil sie zum größten Teil schon einmal von dieser Aktion des Polizeireviers zum Schulanfang gehört hatten. Dementsprechend waren die Kommentare: „Bei solchen Geschenken möchten wir künftig öfter angehalten werden“ oder „Solche Geschenke habe ich von der Polizei noch nie bekommen“, war da zu vernehmen.

Behelfshaltestelle aufgebaut

Zum Abschluss hatten Maria Hoffmann und André Ochmann aber auch noch ein Ohr für die Sorgen und Nöte von Schulleiterin Anke Aschhoff. Sie bemängelte die Verzögerung bei der Baustelle in der Friedrichstraße, die eigentlich zum Schulstart Geschichte sein sollte, nun aber die reguläre Anfahrt der Schulbusse verhindert. Extra deswegen musste nun eine Behelfshaltestelle direkt in der Kastanienstraße aufgestellt werden, um die Kinder sicher in die Schule zu bekommen. Und Anke Aschhoff schlägt sich mit uneinsichtigen Eltern herum, die ihre Kinder am liebsten mit „dem Auto bis in den Klassenraum fahren würden“. Die Folge: In Stoßzeiten bauen sich in der Kastanienstraße richtige Staus bis zum Haupt- beziehungsweise Busbahnhof auf, die echt nerven.

Die Arbeiten in der Friedrichstraße behindern den Schülerverkehr.
Die Arbeiten in der Friedrichstraße behindern den Schülerverkehr.
Foto: U. Nicklisch

„Es gibt aber auch Eltern, die sich am Morgen etwas mehr Zeit nehmen, ihre Autos weit entfernt parken und mit ihren Kindern den Weg über Ampelkreuzungen und Radwege bis zur Schule gehen. Vor allem die Kleinen lernen dabei etwas, bauen Selbstbewusstsein auf, kennen die Gefahrenstellen und sind schon bald in der Lage, den Weg in die Schule allein zu bewältigen“, erklärt Aschhoff.