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Werk in Elsnigk trägt seine Handschrift

Von CLAUS BLUMSTENGEL 19.04.2010, 17:52

ELSNIGK/AKEN/MZ. - Der Geschäftsführer der Firmen Gussek Haus und Gussek Fensterbau GmbH & Co. KG in Elsnigk, Volker Matz (66), wurde vorige Woche feierlich in den Ruhestand verabschiedet. Vor mehr als 100 Mitarbeitern, Geschäftspartnern sowie Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung würdigte der geschäftsführende Gesellschafter, Dr. Frank Gussek, den Einsatz seines Geschäftsführers für das Unternehmen in den vergangenen 17 Jahren und hielt eine Rückschau auf dessen berufliche Entwicklung. Zu den Gästen in den Akener Bierstuben gehörten Landrat Uwe Schulze (CDU), der CDU-Landtagsabgeordnete Erich Reichert, Stefan Hemmerling (CDU), Bürgermeister der Gemeinde Osternienburger Land, sowie Karl Baukuß (Freie Wähler), Ortsbürgermeister von Elsnigk.

Volker Matz hatte in der DDR Tischler gelernt und im Fensterbau gearbeitet. Nachdem er in einer Abendschule die Mittlere Reife nachgeholt hatte, nahm Matz eine Ausbildung zum Meister auf, die er erfolgreich abschloss. Neben seiner anschließenden Tätigkeit in einem Leipziger Betrieb für Holz- und Leichtbauelemente absolvierte er ein Fernstudium zum Ingenieur, wurde anschließend Produktionsdirektor und studierte nebenbei noch Ökonomie. Von 1984 bis zur Abwicklung des Betriebes 1992 hat er ein Fertighaus-Werk in Neuruppin mit rund 1 600 Mitarbeitern geleitet, das auch für den Export in die Bundesrepublik produzierte.

Im August 1992 gab es ein erstes Treffen zwischen Volker Matz und Dr. Frank Gussek am Stammsitz der Firma Gussek-Haus in Nordhorn. Gussek wollte ein Unternehmen in Sachsen-Anhalt aufbauen und suchte dafür einen Geschäftsführer. "Ich habe seinen Pioniergeist und seine Erfahrungen erkannt", erinnerte sich der Unternehmer an diese Begegnung und erklärte: "Wir brauchten in Elsnigk einen starken Mann, der nicht nur die Technik beherrscht, sondern auch die Gefühle und Beweggründe der Menschen vor Ort richtig einschätzen kann." Diese Fähigkeit sei maßgebend für den Erfolg gewesen, so Gussek, der seinem scheidenden Geschäftsführer unbedingte Zuverlässigkeit und Ehrlichkeit bescheinigte.

Schon einen Monat später besichtigten beide die heutigen Gussek-Grundstücke in Elsnigk, im April 1993 war Grundsteinlegung, im August des gleichen Jahres wurde in Elsnigk das erste Haus produziert. 110 sollten innerhalb weniger Monate folgen. 400 Häuser verließen das Werk von da an jedes Jahr. Der Bedarf in den neuen Bundesländern sei groß gewesen, stellt Gesellschafter Gussek fest. Schon im ersten Jahr wurden 35 Mitarbeiter neu eingestellt. 1995 wurde in Elsnigk als zweites Standbein der Fensterbau etabliert. Heute arbeiten an dem Standort 80 Leute.

In den letzten Monaten seiner Tätigkeit als Geschäftsführer hat Volker Matz noch die größte Investition von Gussek seit Eröffnung des Standortes Elsnigk vorbereitet, eine Anlage für Holzbearbeitung und Farbgebung für 1,7 Millionen Euro. "Das ist Hochtechnologie", sagte er gegenüber der MZ und wies darauf hin, dass die Mitarbeiter dafür noch speziell geschult werden. Er betonte, dass diese Investition eine Entscheidung für die Zukunft des Standortes Elsnigk sei. Bis zum Abschluss der Investition wird Volker Matz seinem Nachfolger noch zur Seite stehen. Dann aber freue er sich darauf, dass er mehr Zeit für seine Familie, besonders für seine kleine Enkelin, haben wird.

Nachfolger von Volker Matz ist der 48-jährige Diplom-Holzindustrietechniker Rüdiger Meixner. Auch er hat wie sein Vorgänger ursprünglich Tischler gelernt.