Wer trifft den imaginären Rehbock?
Köthen/MZ. - Aus Bitterfeld, Roßlau, Bernburg, dem Saalkreis und auch aus Delitzsch in Sachsen, kamen befreundete Jagdvereine, auf Einladung der seit 1992 bestehenden Dessauer Jägerschaft, nach Köthen zum Schießstand "Baggerkiete" der Privilegierten Schützengilde zu Coethen von 1443 (PSG).
"Wir richten den Dessauer Büchsenpokal in Köthen aus, da der dortigen Schießstand einen solchen Wettkampf erst möglich macht", erklärte der Schriftführer der Dessauer Jägerschaft, Hans-Jürgen Herrlinger, den Austragungsort. In diesem Jahr fand der Büchsenpokal bereits zum vierten Mal in Köthen statt: Sehr zur Freude von Jürgen Rochlitzer: "Unsere enge Zusammenarbeit mit der Köthener Kreisjägerschaft trägt Früchte." Besonders der Flintenstand ziehe viele Jäger zur Baggerkiete, da diese Disziplin Prüfungsgegenstand für den Erhalt eines Jagdscheins ist. "Allerdings sind unsere Kapazitäten bei dieser Menge an Teilnehmern fast ausgelastet", verriet Rochlitzer weiter. Auch sei die, aus eigenen Mitteln errichtete 100 Meterbahn, nur selten in Sachsen-Anhalt zu finden, mache den Standort zu etwas Besonderem. Insgesamt mussten die sieben Mannschaften und Einzelstarter vier verschiedene Disziplinen schießen, bevor die einzelnen Schießresultate zum letztendlichen Punktstand addiert wurden. "Außerdem startet jede Mannschaft mit fünf Jägern, von denen die besten vier Schützen in die Wertung eingehen", fügte Herrlinger hinzu. Es galt jeweils mit fünf Schuss aus 100 Metern Entfernung, stehend, einen imaginären Rehbock zu treffen und im Sitzen mit, auf einer Stütze aufgelegtem, Gewehr einen Fuchs zu treffen. Des weiteren mussten die Jäger mit fünf Schüssen aus 50 Metern Entfernung freihändig, also ohne jegliche Stützen, im Stehen einen Keiler treffen und in einem Abstand von 25 Metern freihändig Ringscheiben treffen.
Dazu hatten die Schützen sogar zehn Schuss zur Verfügung. Je mittiger das Ziel getroffen wurde, desto mehr Punkt konnte der Schütze pro Schuss erzielen. Erlaubt waren Jagdgewehre, so genannte Büchsen, ab dem Kaliber 22 oder größer, sowie Pistolen mit dem Kaliber 7,65 Millimeter. In der Einzelwertung gewann Wilfried Koch mit 224 von 250 möglichen Punkten, vor Andreas Best mit 222 Punkten (beide Mitglieder der Kreisjägerschaft Saalkreis) und Jürgen Schnelle mit 217 Punkten, von der Schützengilde Dessau. Zwei Mitglieder der PSG, Jürgen Rochlitzer und Reinhold Kaffka, belegten gemeinsam den achten Platz.
Die besten drei Mannschaften waren die Kreisjägerschaft Delitzsch, vor der Saalkreiser Jägerschaft und der Dessauer Jägerschaft. Die erst platzierte Mannschaft erreichte 819 von 1000 Punkten. Die Jägerschaft aus dem Saalkreis erzielte 815 und die Dessauer 812 Punkte. Die Kreisjägerschaft Köthen verpasste das Podium knapp und belegte letztlich den undankbaren vierten Platz. In der Einzelwertung der Senioren dominierten die Dessauer Jäger die Konkurrenz deutlich und holten den Büchsenpokal in ihrer Wertung nach Dessau. Werner Schulze von der Jägerschaft Dessau konnte sich den ersten Platz mit 182 Punkten vor den beiden Mitgliedern der Dessauer Schützengilde Hans-Joachim Göllnitz (178 Punkte) und Heinz Haensel (162 Punkte) sichern.