Von Dessau in die Heimat Von Dessau in die Heimat: Timo Raber verlegt seine beiden Firmen nach Köthen

Großwülknitz - Zur Einweihung wollte Timo Raber keine Blumen geschenkt bekommen, sondern lieber Bares. Allerdings nicht für sich selbst, sondern für die Kinderkrebsstation der Uni-Klinik in Halle. Seine Firmenfeier am vergangenen Freitag nutzte der 37-Jährige, um Geld für einen guten Zweck zu sammeln. 2.000 Euro kamen zusammen.
„Ich hätte nicht mit so einer Summe gerechnet“, meint Raber am Montag. Diese Woche wolle er nach Halle fahren und das Geld übergeben.
Anlass für die Feier samt Sammelaktion war der Umzug von Rabers Firmen, der „TR Edelzaun & Tor GmbH“ sowie der „Fanmaker UG“ von Dessau nach Großwülknitz. Auf dem neuen, 3.500 Quadratmeter großen Grundstück habe er nun genügend Lagerplatz und Bürofläche, begründet der 37-Jährige den Wechsel.
„Das Objekt passt wie die Faust aufs Auge.“ Für den gebürtigen Köthener bedeutet das auch einen kürzeren Arbeitsweg, wohnt er doch in Arensdorf. Zudem hatte er im neuen Domizil genügend Platz, um eine große Wohnung für einen Teil seiner Mitarbeiter auszubauen. Denn von den insgesamt 14 Angestellten kommen acht aus Polen.
Bis vor kurzem hatte das Unternehmen von Timo Raber seinen Sitz in Dessau
Die „TR Edelzaun & Tor“ baut, wie der Name schon sagt, Gartenzäune und Tore verschiedenster Art, speziell nach Kundenwunsch gefertigt. Meistens nähmen sie Aufträge aus einem Umkreis von 150 Kilometern an, so Raber. Man sei aber auch schon in Baden-Württemberg oder Hamburg unterwegs gewesen. Gefertigt werden die Teile in Polen, von wo auch ein guter Teil der Mitarbeiter stammt.
Die Verbindungen ins Nachbarland habe er von seinem inzwischen verstorbenen Geschäftspartner übernommen, erzählt Timo Raber. Seit 2007 ist er in der Branche tätig, 2015 gründete er seine Unternehmen neu, bis vor kurzem mit Sitz in Dessau.
Zweites Standbein des 37-Jährigen ist die „Fanmaker UG“. Mit dieser Firma handelt er mit Fanartikeln wie T-Shirts, Mützen oder Schals für Unternehmen und Vereine. Vorteil: Im Gegensatz zum Aufbau von Zäunen und Toren, der für gewöhnlich nur von Anfang März bis Anfang Dezember möglich ist, läuft das Geschäft mit Merchandise das ganze Jahr.
„Das meiste läuft über Mund-zu-Mund-Propaganda“
Er mache nicht viel Werbung für sein Geschäft, erzählt Timo Raber. „Das meiste läuft über Mund-zu-Mund-Propaganda.“ Was gut zu funktionieren scheint, denn schon jetzt seien Termine für das Aufstellen neuer Zäune und Tore nur noch gegen Jahresende zu haben. Zu 90 Prozent, so der 37-Jährige, wünschten sich die Kunden Betonzäune. Und zwar so hoch, dass man von den Nachbarn meist nichts mehr sehe und kaum was höre.
Eher selten bestelle jemand einen Zaun auf Brusthöhe, um noch einen Schwatz am Gartenzaun mit den Nachbarn machen zu können. Ruhe sei gewünscht. Eine kleine Auswahl der möglichen Zaunformen sehen Kunden nun schon, wenn sie das neue Geschäftsgrundstück am Großwülknitzer Kastanienplatz betreten. Aber viel mehr sei möglich, auch in grellen Farben, wenn der Kunde es so möchte. „Es sind Einzelanfertigungen“, betont Raber. (mz)