1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Köthen
  6. >
  7. Unterhaltungsverband Taube-Landgraben: Unterhaltungsverband Taube-Landgraben: Jede Menge Diskussionsstoff

Unterhaltungsverband Taube-Landgraben Unterhaltungsverband Taube-Landgraben: Jede Menge Diskussionsstoff

Von ute nicklisch 22.04.2014, 19:11
War zur jährlichen Grabenschau vor Ostern auch unter der Lupe: der Landgraben bei Diebzig.
War zur jährlichen Grabenschau vor Ostern auch unter der Lupe: der Landgraben bei Diebzig. Ute Nicklisch Lizenz

diebzig/kühren/MZ - Wie wichtig die regelmäßige Reinigung und Instandsetzung der Grabensysteme ist, zeigte sich deutlich während des Hochwassers im Juni. Umso energischer nahm der Unterhaltungsverband Taube-Landgraben (UHV) diese Aufgabe in den zurück liegenden Monate in Angriff.

Gehölz, Unrat und Schlamm in den Gräben

Mit dem Hochwasser wurde jede Menge Gehölz, Unrat und Schlamm in die Entwässerungsgräben gespült. Eine Grundreinigung sei somit an verschiedenen Stellen unabdingbar, war man sich einig. Zur alljährlichen Grabenschau wurden vor Ostern die Schwerpunkte in Aken und der Gemeinde Osternienburger Land begutachtet und geplant. Auch zusätzliche Hinweise von teilnehmenden Bürgern nahm die Gruppe um den UHV-Vorsitzenden Karl Baukuß in ihr ohnehin schon straffes Programm auf. Zudem wurde eine Entspannung des Wasserproblems angemerkt, was nicht zuletzt auf die geringen Niederschläge in den vergangenen Monaten zurück zu führen sei. Dennoch liege der Grundwasserspiegel beispielsweise in Diebzig immer noch über dem Mittelwert.

Das Gebiet des Unterhaltungsverbandes Taube-Landgraben (UHV) umfasst die Niederschlagsgebiete von Taube, Landgraben, Elbe linksseitig von Mündung Mulde bis zur Saalemündung und Saale rechtsseitig ab Dröbel (Saale-Kilometer 33). Der UHV hat die Aufgabe, die Gewässer zweiter Ordnung in seinem Gebiet zu unterhalten. Der Umfang der Unterhaltung ergibt sich aus Paragraph 102 des Wassergesetzes für das

Land Sachsen-Anhalt. Bei einer Grundreinigung eines Grabens wird das Gewässer bis auf die Grabensohle mit spezieller Technik ausgebaggert. Diese Maßnahme ist kostenaufwendig und wird nur im Abstand von mehreren Jahren vollzogen.  (uni)

Als Schaubeauftragter führte Frank Lehmann, Mitarbeiter der Stadtverwaltung Aken, Protokoll über sämtliche Maßnahmen. Lothar Huth von der Gemeinde Osternienburger Land schloss sich mit verschiedenen Schwerpunkten an: ein Entwässerungsgraben in Micheln und Osternienburg, der Landgraben im Wulfener Bruch, der Schleusengraben in Wulfen und eine Quelle in Chörau.

Die Schwerpunkte im Bereich Aken waren beispielsweise die Rohrlache, der Grenzgraben in Richtung Susigke, die Taube in Mennewitz und der Drönings- und Bänsgraben in Kühren. Schon im Voraus machten sich die Verantwortlichen ein Bild über die einzelnen Situationen und stellten so die verschiedenen Anlaufpunkte für die Grabenschau zusammen.

Grundreinigung nach Hochwasser

Nachdem die Marschroute vorgestellt wurde, brachten Teilnehmer ihre Anliegen vor. Landwirt Roland Jungmann aus Susigke meldete sich zu Wort und fand zunächst lobende Worte über das bereits Vollbrachte: „Die Taube ist relativ gut gemacht. Ich habe sie so noch nicht gesehen.“ Der Fluss, der als einer der wichtigsten Entwässerungen in diesem Bereich gilt, wurde nach dem Hochwasser einer ausführlichen Grundreinigung unterzogen. Dennoch hatte der Bauer noch einige Schwachpunkte zu beklagen. Künftig notwendige Maßnahmen wurden so gemeinsam festgelegt. Die Ausführung jedoch kann erst im Spätsommer fortgesetzt werden. Denn derzeit darf die Natur mit ihren Brutstätten nicht gestört werden. Im vergangenen Jahr gerieten die geplanten Reinigungsarbeiten durch das Hochwasser ins Hintertreffen. Während man sich an Punkten wie beispielsweise dem Graben am Hundeplatz bei Aken recht schnell über eine entsprechende Reinigung einig wurde, gab es in Kühren Diskussionen. Unstimmigkeiten über eine Vergrößerung des vorhandenen Durchlasses für die Dorfentwässerung oder doch eine Neuverlegung über das frühere Kindergarten-Gelände wurden laut. Die Problemlage jedoch konnte lediglich diskutiert werden. Die Entscheidung darüber falle nicht in den Aufgabenbereich des UHV, hieß es.

Ähnlich ging es am Dröningsgraben zu. Mehrere Biberdämme, Gehölz und Unrat versperrten regelmäßig den Abfluss. Eine Reinigung sei aufgrund des sumpfigen Gebietes erschwert möglich. Zudem müsse man den Naturschutz beachten. In Absprache mit einem Vertreter des Biosphärenreservates Mittelelbe wurde dem UHV erlaubt, die Biberdämme zu entfernen. „Das sind Vorfluter von Kühren. Dort haben Biberstaudämme nichts zu suchen“, ist Erhard Natho überzeugt. Er selbst war vom Hochwasser betroffen.

In Wulfen dagegen konnten klare Maßnahmen beschlossen werden. Der Schleusengraben, der einen Großteil der Dorfentwässerung verantwortet, soll einer Grundreinigung unterzogen werden. Eine solche Maßnahme, so erklärte Huth, sei notwendig, wenn der Graben nicht mehr die notwendige Tiefe aufweise. Mehrere Gräben rings um Wulfen seien bereits gesäubert worden. Bis zum Nachmittag wurden Schwerpunkte begutachtet und besprochen, wie es weitergeht.