Trotz Krise bei Didier Trotz Krise bei Didier: Hafen in Aken fährt bestes Betriebsergebnis seit Jahren ein

Aken - Siemens in den Schlagzeilen. Das Akener Didier-Werk vor dem Aus. Keine guten Vorzeichen für den Akener Hafen. Und doch bleibt Peter Ziegler, der Geschäftsführer, zuversichtlich:
„Wir hatten trotz allem das beste Betriebsergebnis seit Jahren und konnten wieder respektable Gewinne erwirtschaften.“ Das heißt auch, dass der Hafen die Ausfälle kompensieren konnte.
Hafen Aken: Jahresabschluss wird voraussichtlich im März im Stadtrat präsentiert
Voraussichtlich im März wird der Jahresabschluss des Hafens den Stadträten präsentiert. Dann wird auch Peter Ziegler wieder im Ratssaal sitzen und bei Bedarf Fragen beantworten.
Die könnten zum Beispiel die Prognose für das laufende Geschäftsjahr betreffen, das dann schon über sechs Monate alt ist.
Geschäftsführer erwartet ein positives Ergebnis
Im Hafen rechnet man immer von September bis August. „Ich gehe davon aus, dass wir wieder ein positives Ergebnis erwarten können“, äußert der Geschäftsführer.
Und das, obwohl der Hafen schon seit dem Frühjahr keine Aufträge mehr von Didier beziehungsweise dem RHI-Konzern in Wien erhält. Ein Unternehmen, mit dem Zieglers Betrieb zwischen 700 000 und 1,2 Millionen Euro Umsatz jährlich machte.
Situation bei Siemens ohne Folgen für Hafen in Aken
„Wir haben null Informationen, wie es hier weiter geht“, sagt er. Etwas klarer stellt sich die Situation von Siemens für den Akener Hafenchef dar. Auch wenn es so aussieht, als wollte das Unternehmen einige Standorte schließen, beeinträchtigt diese Ankündigung Zieglers Auftragslage im Moment noch nicht.
Das Werk in Erfurt mache den Löwenanteil für ihn aus, entschieden weniger Aufträge kämen aus Leipzig und Görlitz. Und in Erfurt seien die Auftragsbücher für die nächsten zwei Jahre voll, hat er sich während eines Gespräches im Werk sagen lassen.
Hafen Aken: Suche nach alternativen Auftraggebern
Dennoch verfolge auch er, Ziegler, die Entwicklung bei Siemens in erster Linie über die Medien. Er halte nichts von Schwarzmalerei. „Von der Bestellung bis zur Auslieferung eines Generators vergehen zwei Jahre“, weiß er.
„Natürlich müssen wir auch Alternativen schaffen, wenn uns Aufträge wegbrechen. Deshalb betreiben wir verstärkt Akquise und schauen uns um, welche Leistungen wir neuen Kunden anbieten könnten“, schildert Peter Ziegler.
Hafen in Aken findet neue Partner im Maschinen- und Anlagenbau
Neue Partner habe der Hafen beispielsweise im Maschinen- und Anlagenbau gefunden. Eine Branche, der es gut gehe, wie Kammern und Verbände kundtun. Eine Firma aus Chemnitz beauftrage den Hafen in Aken, Teile zu verschiffen.
Kritisch müsste Ziegler auch auf die Berichte zu Glyphosat blicken. Ein Dünger, dessen Einsatz heftig diskutiert wurde. Die Stickstoffwerke Piesteritz liefern zum Hafen Aken Flüssigdünger – zwischen 30 bis 50 Tonnen im Jahr.
Und sind damit auch ein wichtiger Kunde für den Hafen. Ziegler hofft, dass das so bleibt.
Aken: Hafen-Chef ist zuversichtlich
„Ich bin kein Hellseher“, betont der Geschäftsführer der 100-prozentigen städtischen Tochter, „aber immer zuversichtlich.“
So habe man bereits Verträge geschlossen, in den kommenden Monaten zehn Großgeneratoren auf dem Binnenweg in Richtung der großen Seehäfen zu transportieren.
Hafen Aken: Alle Aufträge 2017 erledigt
Ziegler spricht zudem von „einer guten Kapitaldeckung“ und davon, dass man „akzeptable Rücklagen“ gebildet habe.
All das helfe, auch einmal eine Durststrecke überstehen zu können. Oder eine längere Phase von Niedrigwasser. Aken sei in der glücklichen Lage, dass die Schiffbarkeit hier wesentlich besser sei als zum Beispiel in Dresden.
2017 hätte der Wasserstand oftmals „im unteren Grenzbereich“ gelegen, „aber es konnte alles verladen werden; wir haben jeden Auftrag erledigt“, freut er sich. (mz)
Einige größere Projekte stehen auch dieses Jahr im Hafen an. Neben den großen Generatoren, die man wieder für Siemens verladen wird, sind auch einige Investitionen geplant.
Zwischen 60 000 und 80 000 Euro dürfte die Hauptinstandsetzung der großen Lok für die Anschlussbahn kosten. Alle sechs Jahre läuft die Frist ab. Dann muss wie beim Auto der TÜV erneuert werden. Die Lok ermöglicht den Pendelverkehr zwischen Bahnhof und Hafen.
Das Verwaltungsgebäude wird in diesem Jahr auch zur Baustelle. Beim Hochwasser 2013 war das Kellergeschoss überflutet. Auch betroffen: die sanitären Anlagen. Die Investitionsbank Sachsen-Anhalt stellte Fördermittel, um die Schäden zu beseitigen.
Das geschieht nun. Die Aufträge habe man, so Peter Ziegler, vergeben. Er freut sich, dass Firmen aus der Region den Zuschlag erhalten hätten.