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Tod bei Köthener Citylauf Tod bei Köthener Citylauf: Stadt nach Kollaps eines Läufers unter Schock

Von Marcus Bräuer 16.05.2014, 18:58
Tragischer Unfall beim Köthener Citylauf
Tragischer Unfall beim Köthener Citylauf Heiko Rebsch Lizenz

Köthen/MZ - Es ist ein kurzer Kommentar, der traurige Gewissheit schafft: „Der Betroffene ist mein Bruder, sein Name ist Béla Petzsche. Er war 22 Jahre jung und kam aus Osternienburg. Und ist am 16.5. beim Citylauf in Köthen auf dem Marktplatz gestorben.“ Tanja Petzsche verfasste diesen Kommentar auf der Webseite des Wochenspiegel.

Im Krankenhaus verstorben

Was sich am vergangenen Freitag auf dem Marktplatz in Köthen ereignete, hat viele fassungslose Menschen zurückgelassen. Kurz vor der Ziellinie brach Béla Petzsche zusammen. Ärzte, die an dem Lauf teilgenommen hatten, kümmerten sich um ihn, später auch Rettungskräfte und Notärztin. Der Osternienburger wurde ins Krankenhaus gebracht. Dort verstarb er wenige Stunden später. Georg Grohmann, Mitorganisator des Köthener Citylaufs, sprach von einem „Schock, unter dem wir alle stehen. So etwas erwartet keiner.“

Bis zu dem tragischen Unglück, das im letzten Lauf der Veranstaltung, dem Firmenlauf, passierte, war es ein fröhlicher, sportlicher Nachmittag und früher Abend gewesen. Über 600 Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Jung bis Alt liefen die verschiedenen Strecken. Nach Béla Petzsches Transport in Richtung Krankenhaus verzichteten die Veranstalter aus Respekt vor dem Opfer auf die Siegerehrung.

„Wir rufen die Menschen auf, dass sie sich an solchen Läufen beteiligen sollen“, so Grohmann. Weil man etwas Gutes für sich tut. Weil man etwas in der Gemeinschaft tut. Weil es Spaß macht. „Und dann passiert so etwas.“ Georg Grohmann ist die Fassungslosigkeit anzumerken. „Es tut mir wirklich leid“, sagt er.

Wie geht es weiter?

Noch am Freitagabend saß er mit weiteren Organisatoren und Helfern zusammen. Es wurde laut darüber nachgedacht, ob auf den neunten Citylauf der zehnte folgen soll. „Ob wir weitermachen, wissen wir noch nicht“, sagte Georg Grohmann am Sonntag. Unterstützung hat sich schon angeboten. Organisatoren anderer Laufveranstaltungen in Sachsen-Anhalt, die ähnliche Unfälle erlebt haben, haben sich bei Grohmann gemeldet. „Es gab schon ein paar Ratschläge. Da ist ein Zusammenhalt da“, so Grohmann. Bevor über die nächste Auflage diskutiert werden kann, geht es nun darum, das Vergangene aufzuarbeiten. „Wir sind daran interessiert, keinen Fehler zu begehen“, sagt Grohmann.