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Tierpark Köthen Tierpark Köthen: Spendenfreude ebbt nicht ab

Von Matthias Bartl 20.02.2017, 15:17
Sparkassenvorstandsvorsitzender Markus Klatte schüttet blaues Granulat für 1.000 Euro in die Röhre.
Sparkassenvorstandsvorsitzender Markus Klatte schüttet blaues Granulat für 1.000 Euro in die Röhre. Heiko Rebsch

Köthen - Wolfgang Lorenz hatte es vorhergesehen. Wenn die eine Röhre als Spendenbarometer nicht ausreiche, so hatte der Chef der Firma Lorenz Werbe- und Lichttechnik vor etwas mehr als zwei Wochen gesagt, als die erste Röhre montiert wurde, dann werde man eben eine zweite aufbauen.

Was man nur in den optimistischsten Träumen erwarten konnte. Immerhin bot die Plexiglas-Säule in der Schalterhalle der Sparkasse am Markt Platz für 40.000 Euro. Aber binnen zwei Wochen musste für die Anzeige des Spendenpegels so viel blaues Granulat verbraucht werden, dass man nun tatsächlich gezwungen war, Säule Nr.2 zu errichten. Was von Lorenz’ Mitarbeitern bereits am Freitag erledigt wurde.

Sparkasse steuert selbst 1.000 Euro zu den Spenden bei

Und was auch notwendig war, um den aktuellen Kontostand abzubilden, der unter anderem dadurch viel Aufwachs erhalten hatte, dass auch die Mitarbeiter der Sparkasse Geld für den Tierpark gesammelt hatten. „Dabei sind“, so Vorstandsvorsitzender Markus Klatte, „660 Euro aus der eigenen Tasche der Mitarbeiter zusammengekommen und der Vorstand hat diese Summe auf 1.000 Euro aufgefüllt.“

Klatte übernahm es selbst, per Trichter und Messbecher die Menge an blauem Granulat erst in die alte und dann die neue Röhre einzufüllen, die einem 1.000-Euro-Abschnitt entsprach.

Aktuell über 43.000 Euro gesammelt

Zuvor hatte sich der Sparkassenchef über den aktuellen Stand auf dem Spendenkonto für den Tierpark informiert und war beeindruckt: „Aktuell halten wir bei 42.170 Euro“, so Klatte. Plus die 1.000 Sparkassen-Euro, die noch dazukamen.

OB Bernd Hauschild ließ es sich nicht nehmen, bei der Montage der zweiten Röhre dabei zu sein. „Die Spendenfreudigkeit der Köthener ist einfach beeindruckend“, so der OB.

850.000 Euro für ein Sicherungsnetz

Allerdings würde - das kann man sagen, ohne ins Risiko zu gehen - nicht einmal sie ausreichen, um die Summe aufzubringen, die Tierparkchef Michael Engelmann dieser Tage als Kostenangebot für den Aufbau eines Sicherungsnetzes über dem Ententeich zugesendet bekam.

„Ich habe mich erst einmal setzen müssen, als ich den Brief geöffnet hatte.“ Kein Wunder: Schließlich sollte das Netz samt Haltevorrichtung um die 850.000 Euro kosten. „Das steht für uns natürlich nicht zur Debatte“, machte Oliver Reinke deutlich, der neben Engelmann Geschäftsführer der Tiepark-gGmbH ist. Man arbeite daran, eine deutlich preiswertere Lösung für das Problem zu finden. (mz)