Sicherheit Tag und Nacht: 2021 gab es 247 Einsätze für Feuerwehr in Köthen
Die Kameraden blicken auf ein ereignisreiches Jahr 2021 zurück: Große und intensivere Einsätze hat es gegeben.

Köthen/MZ - Die Einsatzszenarien der Freiwilligen Feuerwehr Köthen sind vielfältig. „Kein Einsatz gleicht dem anderen“, erklärt Stadtwehrleiter Heiko Schmidt. Insgesamt 247 Mal mussten die Kameraden der Feuerwehr Köthen - und damit sind ausnahmslos alle einschließlich der dazugehörigen Ortswehren gemeint - zum Einsatz ausrücken. Davon waren es allein 100 Brandeinsätze im vergangenen Jahr.
„Die Einsatzzahlen sind ähnlich wie 2020, aber es gab 2021 größere und intensivere Einsätze“, weiß der stellvertretende Wehrleiter Yves Kluge.
Zusammen waren die Feuerwehrleute auf das Jahr verteilt 5.500 Stunden im freiwilligen Dienst im Einsatz - Tag und Nacht
Vor allem gab es im vergangenen Jahr deutlich mehr Brandeinsätze. Die größeren Hausnummern waren da der Großbrand in Arensdorf und der Häuserbrand am Neustädter Platz in Köthen. 140 Kameraden haben im letzten Jahr gegen die Brände gekämpft. Das mag zunächst einmal viel klingen, ist es aber keineswegs. „Im Schnitt sind das pro Einsatz trotzdem nur 15 Kameraden. Und alle zusammen waren sie auf das Jahr verteilt 5.500 Stunden im freiwilligen Dienst im Einsatz - Tag und Nacht. „Allein in Arensdorf waren wir 19 Stunden im Einsatz“, berichtet Kluge. Die Einsatzdauer hat ihm zufolge im vergangenen Jahr erheblich zugenommen. „Das sieht man am verbrauchten Material und auch am Verschleiß der Sachen“, erklärt er.
Nennenswerte Einsätze wegen anhaltender Trockenheit durch extreme Hitze habe es nicht gegeben. „Zwei kleinere Waldbrände gab es, sonst sind wir aber davon verschont geblieben“, sagt er weiter. Aber beim großen Unwetter im Oktober 2021 waren sie gefragt. Von früh um acht bis in die späten Abendstunden waren sie im Dauereinsatz. 21 Mal mussten sie ausrücken.
Auch Corona hat die Mannschaft gebeutelt
Nach all den vielen Einsätzen im letzten Jahr bleibt dem Wehrleiter nur, seinem Team „Danke“ zu sagen. „Wir bedanken uns bei allen Kameraden für ihre Einsatzbereitschaft und hoffen 2022 auf einen kleinen Lichtblick in Sachen Einsatzbereitschaft“, erklärt Heiko Schmidt. Denn auch Corona hat die Mannschaft gebeutelt. Bis Juni mussten sie ihren Dienst zunächst komplett einstellen. Normalerweise treffen sich die Kameraden einmal die Woche, jeden Donnerstag, im Gerätehaus in der Bärteichpromenade.
„Wir hatten im Januar angefangen und dann kam die nächste Corona-Welle und da war erstmal Schluss“, berichtet Kluge. Ab Juni konnten sie wieder ihren Dienst aufnehmen - allerdings nur alle 14 Tage.
Heftig diskutiert wurde auch im Stadtrat über die Feuerwehr in Köthen
Seit Dezember herrscht aber glücklicherweise wieder Normalbetrieb - und das sei auch wichtig. „Wir müssen lernen, mit Corona zu leben. Anders geht es nicht“, betont Kluge. Bedauerlicherweise musste die Feuerwehr auch ihre geplanten Veranstaltungen absagen - Knutfest, Osterfeuer und ein Tag der offenen Tür hätten auf der Agenda gestanden. Nun setzen sie die Hoffnung auf 2022. Um sich untereinander bestmöglich zu schützen, haben die Einsatzkräfte seit Dezember auch eine neue Strategie ausgetüftelt. Vor jedem Treffen wird sich nun getestet - ganz gleich, ob jemand geimpft oder genesen ist. Vorgeschrieben sei das prinzipiell nicht. „Aber wir handhaben das so wie in der Schule“, sagt Kluge.
Heftig diskutiert wurde auch im Stadtrat über die Feuerwehr in Köthen. Im Kern ging es um das neue Gerätehaus im Holländer Weg. Wenn alles klappt, kann es da 2024/25 losgehen. „Dass die Entscheidung nun überhaupt gefallen ist, ist sehr wichtig für uns“, erklärt der Stadtwehrleiter.
Der eine Wunsch, den fast jede freiwillige Wehr dauerhaft hegt: Mehr Mitglieder
2022 ist nun da, knapp ein Monat ist bereits verstrichen. Auf Einsätze zu hoffen, steht bei der Feuerwehr natürlich nicht auf der Agenda. „Wir wünschen uns nur Gesundheit und dass alle schadensfrei durch 2022 kommen“, erklärt Schmidt. Und einen Wunsch, den fast jede freiwillige Wehr dauerhaft hegt: Mehr Mitglieder.
„Ich würde mich über mehr Interesse an dem Feuerwehrhandwerk aus der Bevölkerung freuen. Quereinsteiger sind bei uns immer gern gesehen“, ergänzt Kluge. Positiv zu erwähnen sei an dieser Stelle, dass die Wertschätzung der Feuerwehr im vergangenen Jahr erheblich zugenommen hat. „Das hat sich nach den Großbränden bemerkbar gemacht. Viele sind auf uns zugekommen und haben sich bei uns bedankt“, freut sich Schmidt.