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Visionen für Köthen Stadtentwicklungskozept wird für alle Bürger ausgelegt

Schon lange wird in Köthen im Integrierten Stadtentwicklungskonzept 2035 gearbeitet. Jetzt gibt es eine Fassung, die für alle zur Einsicht und für Hinweise zu sehen ist.

Von Karl Ebert 18.11.2023, 18:11
Das Wohngebiet Rüsternbreite spielt auch eine Rolle im Konzept.
Das Wohngebiet Rüsternbreite spielt auch eine Rolle im Konzept. Foto: Ute Nicklisch

Köthen/MZ. - Das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (Insek) brennt den Verantwortlichen in Köthen schon lange auf den Nägeln. Das letzte Konzept stammt aus dem Jahr 2012 mit Planungszeitraum bis 2020. Diese Zeit ist längst um, also wird eine Fortschreibung nötig. Verschiedene Anläufe wurden in den letzten Jahren im Stadtrat bereits gemacht, doch eine brauchbare Lösung, die von der Mehrheit akzeptiert wird, kam nie zustande.

Papier liegt im Dezember aus

Nun ist das Papier mit seinen mehr als 200 Seiten zugegeben nicht gerade die einfachste Lektüre. Doch Stück für Stück wurden in den verschiedenen Fachbereichen der Verwaltung und den Ausschüssen des Stadtrates weitere Vorschläge eingebracht und mit entsprechenden Kostenplanungen untersetzt, so dass nun ein neuer Anlauf erfolgt. Der Entwurf in der Fassung vom Oktober 2023 wird laut Beschluss des Stadtrates zur Öffentlichkeitsbeteiligung ausgelegt. Vom 1. Dezember 2023 bis 12. Januar 2024 wird das Papier nun zur Einsicht für jedermann zu den üblichen Geschäftszeiten in der Abteilung Stadtentwicklung in der Wallstraße 1-5 ausgelegt. Und das geschieht nicht nur, damit sich Interessenten dies ansehen, sondern auch, um Hinweise zu geben, wo noch Unklarheiten bestehen, eventuelle Präzisierungen vorzunehmen sind oder auch Aktualisierungen, die den Erstellern dieses Entwurfes – dem Büro StadtLandGrün aus Halle – noch nicht bekannt sein konnten.

Das Insek für den Planungszeitraum 2035 wurde in der räumlichen Betrachtung erweitert. Nunmehr wird die Entwicklung der Ortsteile darin ebenfalls abgebildet. „Zusätzlich zum bisherigen Schwerpunkt Wohnungsmarkt und Stadtumbau – basierend auf der Bevölkerungs- und Haushaltsprognose bis 2035 – werden zahlreiche weitere Fachthemen betrachtet und die Zielstellungen aus städtischen Fachplanungen integriert“, erklären die Autoren. Damit meinen sie unter anderen Wirtschaft, Beschäftigung, Versorgung, Tourismus und Kultur, soziale Infrastruktur, aber auch Daseinsvorsorge und bürgerschaftliches Engagement, Sport und Freizeit, Stadtklima, Freiraum und Gewässer und nachhaltige Mobilität.

Die letzten Aktualisierungen betrafen beispielsweise das ehemalige Gymnasium „An der Rüsternbreite“, welches gerade erst der Sekundarschule „Völkerfreundschaft“ mehr als vier Jahre lang als Ausweichquartier während der eigenen Sanierung gedient hat. Mittel- und langfristig sind rund drei Millionen Euro nötig, um die Einrichtung genau für diesen Zweck auch weiterhin zu erhalten. Auch über die Liegenschaft selbst – Miete, Pacht oder Kauf durch die Stadt – soll nachgedacht werden. Sollte es mit den Planungen um Abriss und Neubau der Ratke-Grundschule weiter voran gehen, könnte das Gebäude schon bald wieder als Ausweichquartier benötigt werden.

Rückbau bietet viele Chancen

Dies ist aber nur ein Beispiel von vielen, die im Insek behandelt werden. So gibt es auch eine interessante Analyse zu Wohnungsbestand und Leerstand inklusive Tabellen, die Zahlen für jeden Stadtteil als auch die einzelnen Ortsteile enthalten. So stellt die Analyse unter anderem fest, dass „nur mit der weiteren Entwicklung eines vielfältigen Wohnraumangebots das strategische Ziel, die Bevölkerungsstruktur zu stabilisieren und damit neue Einwohner zu gewinnen, umgesetzt werden kann“. Besonders der Rückbau in der Rüsternbreite oder im Quartier Poststraße/Friedrichstraße/Bahnhofsviertel biete viele Möglichkeiten einer vielfältigen baulichen Entwicklung, ist dort geschrieben.