Stadt Südliches Anhalt Stadt Südliches Anhalt: Abgespeckte Variante

Weissandt-ölzau - Reichlich Beifall und dazu noch ein Blumenstrauß vom Bürgermeister - das ist bei den Sitzungen des Bau-, Industrie-, Landwirtschafts- und Gewerbeförderungsausschusses des Stadtrates der Stadt Südliches Anhalt eher ungewöhnlich. Doch am Montagabend klatschten die Ausschussmitglieder, freute sich Fritz Naumann, der Vorsitzende des Schützenvereins Gölzau, über die Blumen. Die Glückwünsche galten den Sportschützen, die am vergangenen Wochenende den Aufstieg in die 1. Bundesliga geschafft haben.
Doch nicht zum Jubeln war Naumann gekommen, sondern um ein Bauvorhaben vorzustellen, mit dem die Trainingsbedingungen wesentlich verbessert werden sollen. Mithin eine wichtige Voraussetzung für die sportliche Arbeit, um auch weiterhin bei den Schützen in Deutschland ganz oben mitzumischen.
Eigenanteil zu groß
Um ganzjährig trainieren zu können, hatte sich der SV Gölzau eine sogenannte Raumschießanlage gewünscht und dieses Vorhaben bereits im Sommer vergangenen Jahres dem Bauausschuss vorgestellt. Das Ganze hätte rund 250.000 Euro gekostet. Der SV Gölzau nahm davon aber Abstand. „Wir hätten unseren zehnprozentigen Eigenanteil an der Finanzierung nicht aufbringen können“, begründete Fritz Naumann.
Jetzt, nach dem sich im Herbst 2014 ein Schießstand-Sachverständiger die Gölzauer Sportanlage angeschaut hatte, gibt es ein abgespecktes Projekt. Nunmehr ist vorgesehen, an fünf Schießbahnen eine Teilüberdachung vorzunehmen. Auch damit kann ganzjährig trainiert werden, und finanziell ist diese Variante günstiger. Sie kostet rund 91.000 Euro. Der Schützenverein würde 10.000 Euro Eigenmittel aufbringen, den Mammutanteil sollen Landessportbund und Land übernehmen. Für die Stadt Südliches Anhalt bliebe ein Zuschuss von 30.000 Euro, um den der Schützenverein in seinem Antrag bittet.
Abgespeckte Variante
Dem Anliegen wurde nicht sofort entsprochen. Stadträtin Kerstin Rinke (CDU/Bürgermeister) störte sich daran, dass es noch gar keinen Haushalt für das Jahr 2015 gebe und hätte das Thema am liebsten vertagt.
Dirk Honsa (Freie Wähler) fand es positiv, dass sich der Verein für eine kostengünstigere Variante entschieden hat. Kritisch bewertete er allerdings die Verhältnismäßigkeit des beantragten Zuschusses im Blick auf andere Vereine, die Gröbziger Vereine würden schlechter gestellt. Was den Ausschussvorsitzenden Rajko Amler (Die Linke) auf den Plan rief, der diese Diskussion abbrach. „Eine Diskriminierung der Ortschaften will ich hier in meinem Ausschuss nicht haben“, sagte Amler. (mz)