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«So etwas darf nicht passieren»

Von Helmut Dawal 22.06.2006, 15:49

Köthen/MZ. - "Sie standen vor unserer Wohnungstür und wollten, dass wir die Mitgliedschaft beim DRK aufgeben und dafür dem ASB beitreten", schilderte Herr B. "Uns wurde erklärt, dass der DRK-Kreisverband pleite sei, dass es dort Unterschlagung gegeben habe und dass sich ein leitender Mitarbeiter sogar vor einen Zug geworfen habe", berichtete der Rentner weiter. Daraufhin sei er doch etwas unruhig geworden und habe sich kundig machen wollen. Herr B. berichtete der MZ über sein Erlebnis und suchte anschließend die DRK-Geschäftsstelle auf, um sich aufklären zu lassen. Danach stand für den Rentner fest, dass die Werber mit unlauteren Mitteln gearbeitet haben.

Das empörte auch DRK-Geschäftsführer Ulf Schwerd. "Das ist eine sehr unseriöse und fragwürdige Mitgliederwerbung", sagte er in einem MZ-Gespräch. Darin sogar Spekulationen um einen Freitod einzubinden, übersteige die Grenzen des guten Geschmacks. "Hier sind keine Gelder veruntreut worden, und unser Verband ist auch nicht pleite. Das kann ich ruhigen Gewissens sagen", betonte der Geschäftsführer.

Dorothee Mennicken, Pressesprecherin bei der ASB-Bundesgeschäftsstelle in Köln, bestätigte auf Anfrage der MZ, dass gegenwärtig im Raum Köthen eine Aktion zur Mitgliederwerbung läuft. "Die Argumente, die dabei angeführt worden sein sollen, sind allerdings nicht im Interesse des ASB", versicherte sie. Das soll mit der Firma ausgewertet werden, die für die Werbeaktion verantwortlich ist. "So etwas darf nicht passieren, wir haben aber nicht jeden einzelnen Werber in der Hand", sagte die Pressesprecherin.