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Stolz aufs Jubiläum Seit 25 Jahren betreibt Michael Herfort das Fitnessstudio „Alte Fabrik“ in Köthen

Seit 25 Jahren betreibt der 63-Jährige die „Alte Fabrik“. Die Geburtstagsfeier muss wegen der Pandemie verschoben werden.

18.04.2021, 10:00

Köthen - Die Leere im Studio ist nach all den Monaten noch immer ungewohnt für Michael Herfort. Gerade an diesem Donnerstag. Die „Alte Fabrik“ gibt es inzwischen seit 25 Jahren. Aber gefeiert wird das nicht, vielleicht später, vielleicht im Sommer.

Als Michael Herfort sich damals entschließt, den Fitnessbereich des Objektes zu übernehmen, erfüllt er sich einen Traum. Er arbeitet als Heizungsinstallateur, ist angestellt. Aber die Aufbruchstimmung nach der Wende lässt ihn nicht kalt. Der heute 63-Jährige will etwas verändern. Er überlegt, sich in seinem Beruf selbstständig zu machen. Doch es kommt anders.

Rund 1.000 Quadratmeter Fläche stehen zur Verfügung

Michael Herfort, zu Hause in Kleinpaschleben, trainiert viel. Er ist Kraftsportler und nahezu jeden Tag im Studio. Aber nicht in Köthen. Er fährt nach Bernburg, weil das entfernungsmäßig keinen großen Unterschied gemacht hätte. Als ihm zu Ohren kommt, dass auf dem früheren Industriegelände in der Dessauer Straße ein großer Wellnessbereich entstehen soll, wird er aktiv und bietet sich als Betreiber an. Allerdings für das Fitnessstudio. Er sieht darin seine Chance. „Ich wollte unbedingt mein Hobby zum Beruf machen“, erzählt er.

„Anfangs war das nur eine Idee. Aber ich hatte das Gefühl, es könnte funktionieren. Vor allem wegen der Größe.“ Rund 1.000 Quadratmeter Fläche stehen zur Verfügung, das Gelände ist relativ zentral gelegen, es gibt Parkplätze auf dem Hof, auch wenn die nicht immer ausreichen. „Ich konnte meine Ideen einbringen“, erinnert sich Michael Herfort an die Anfangszeit.

„Wir waren die klassische Mucki-Bude“

Als der Betreiber der Sauna und des Wellnessbereiches sich 2004 zurückzieht, übernimmt Michael Herfort und entscheidet sich, das Studio zu vergrößern. Das geschieht innerhalb weniger Wochen. Anschließend zeigt die „Alte Fabrik“ ein neues Gesicht. Mit einem deutlich vergrößerten Cardio-Bereich. Das Herz-Kreislauf-Training nimmt immer mehr Raum ein und damit der Gesundheitsaspekt.

Anfangs hätte Michael Herfort, der aus dem Kraftsport kommt und über Jahre erfolgreich an Wettkämpfen in aller Welt teilgenommen hat, nicht gedacht, dass sich das Studio in diese Richtung entwickeln würde. „Wir waren die klassische Mucki-Bude.“ Aus der Raupe, scherzt er, sei mit der Zeit ein wunderschöner Schmetterling geworden. Ein Studio, das sich längst an alle Altersklassen wendet, an Menschen, die sich fit halten und etwas für ihre Gesundheit tun wollen.

Der 25. Geburtstag der „Alten Fabrik“ macht ihn stolz

Auch Michael Herfort verändert seine Einstellung zum Sport. Er steigt aufs Rennrad um. Als 2004 die „Alte Fabrik“ umgebaut wird, hört er mit dem aktiven Kraftsport auf. Auch aus Zeitgründen. Obwohl er sogar bei Weltmeisterschaften Medaillen geholt hatte. „Das Fahrrad“, sagt er, „hat sich als Kraftsportersatz herauskristallisiert.“ Die ersten Touren seien beschwerlich gewesen, gesteht er und räumt ein, bei dieser Beschreibung zu untertreiben. Ein kleiner Hügel wird für ihn zur echten Herausforderung. Doch das ist längst Geschichte. Denn der Ehrgeiz packt ihn wieder, so dass er auch auf dem Rennrad Wettkämpfe absolviert - erfolgreich.

Der 25. Geburtstag der „Alten Fabrik“ macht ihn stolz. Er beschäftigt hier sechs Mitarbeiter fest und einige freiberuflich. Pro Woche werden im Schnitt fast 50 Kurse angeboten. Nur eben jetzt nicht. Michael Herfort hofft, dass die Mitglieder bald wieder trainieren können. Und dann nachträglich den Geburtstag des Studios feiern. (mz/Sylke Hermann)