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Schwere Entscheidung Schwere Entscheidung: Bäckerei Schernekau trennt sich von Filiale in Köthener Weintraubenstraße

Von Sylke Hermann 09.03.2021, 10:42
Heidrun Schernekau konzentriert sich auf ihr Hauptgeschäft im Köthener Jürgenweg. Angeboten wird dort auch so manche Spezialität.
Heidrun Schernekau konzentriert sich auf ihr Hauptgeschäft im Köthener Jürgenweg. Angeboten wird dort auch so manche Spezialität. Ute Nicklisch

Köthen - Die Bäckerei Schernekau in Köthen hat ihre Filiale in der Weintraubenstraße geschlossen. „Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht. Aber wir wollen unseren Betrieb insgesamt sichern und haben uns deshalb zu diesem Schritt entschlossen“, sagt Heidrun Schernekau.

Der Mietvertrag für den Laden war Ende Februar ausgelaufen. Die Bäckerei verlängerte diesen aus verschiedenen Gründen nicht. „Die Weintraubenstraße“, sagt die Bäckerei-Chefin, „ist nicht mehr die Einkaufsstraße, die sie mal war. Es fehlt die einstige Laufkundschaft.“ Früher seien entschieden mehr Kunden zwischen Bahnhof und Stadt unterwegs gewesen und hätten auch den Laden frequentiert.

Corona-Pandemie sei nach Aussage von Heidrun Schernekau nicht die Ursache gewesen

Die Corona-Pandemie sei nach Aussage von Heidrun Schernekau nicht die Ursache gewesen, dass man die Filiale in der Weintraubenstraße geschlossen habe, auch wenn man die Folgen des heruntergefahrenen öffentlichen Lebens auch an den Umsätzen deutlich gespürt habe.

„Wir haben zwar kein Minus gemacht“, aber es reiche nicht, um die Filiale weiter wirtschaftlich betreiben zu können. Corona habe letztlich den Ausschlag gegeben, sich von diesem Standort zu trennen.

„Ich bin froh, dass wir das gemacht haben, um uns das Leben zu erleichtern“

Hinzu kämen personelle Engpässe, die diese unternehmerische Entscheidung ebenfalls beeinflusst hätten. Lediglich ihr Sohn und ein Geselle stünden nachts in der Backstube, um zu produzieren - auf Dauer sei das zu wenig. Und bisher sei die Suche, um Personal zu finden, erfolglos geblieben, sagt Heidrun Schernekau und ergänzt: „Wir können nur das machen, was wir schaffen“. Ihr sei es lieber, die volle Konzentration dem seit 1963 existierenden Hauptgeschäft im Jürgenweg zu widmen - und der Filiale in Radegast.

„Ich bin froh, dass wir das gemacht haben, um uns das Leben zu erleichtern“, erläutert Heidrun Schernekau. Es wäre „zu heikel“ gewesen, an dem Standort festzuhalten, da niemand wissen könne, wie sich auch das Pandemiegeschehen in Zukunft auswirke.

Seit 2009 hatte die Bäckerei Schernekau die Filiale in der Köthener Weintraubenstraße betrieben. Nun steht das Ladenlokal leer. (mz)