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Schluss mit Treppensteigen Schluss mit Treppensteigen: Neuer Lift für Senioren in der Bärteichpromenade

Von Sandra Simonsen 10.06.2018, 09:00
Endlich können die Bewohner wie Elisabeth Klein (vorn) wieder Fahrstuhl fahren.
Endlich können die Bewohner wie Elisabeth Klein (vorn) wieder Fahrstuhl fahren. Heiko Rebsch

Köthen - Fast vier Monate ist es her, dass der alte Fahrstuhl in der Seniorenwohnanlage des Deutschen Roten Kreuzes in Köthen endgültig den Geist aufgab. Da schon ein neuer bestellt war und der alte so demoliert, dass er nicht repariert werden konnte, mussten die 15 Bewohner monatelang die Treppe nehmen. Jetzt konnte der neue Lift für rund 50.000 Euro endlich in Betrieb genommen werden - sehr zur Freude der Senioren und auch der Betreiber.

Fahrstuhl auf Bedürfnisse der Senioren ausgelegt

Was nun monatelang so beschwerlich war, geht jetzt ganz fix: Treppauf, treppab - dabei kann man sich im Fahrstuhlspiegel sogar noch einmal die Haare richten. „Wir haben den Fahrstuhl natürlich auch ein bisschen auf unsere Bewohner ausgerichtet“, erklärt Kerstin Eberl, Koordinatorin vom DRK Kreisverband in Köthen. Beispielsweise werde der Notrufknopf erst aktiviert, wenn man ihn fünf Sekunden gedrückt halte - damit es nicht direkt einen Notruf gebe, wenn mal jemand mit dem Rollator oder Rollstuhl gegen den Knopf komme. Zusätzlich bleibe die Tür des Fahrstuhls immer 20 Sekunden geöffnet, damit sich keiner zu sehr beeilen müsse, um einzusteigen. Und: „Uns wurde versichert, dass der neue Fahrstuhl so gut wie nie steckenbleibt“, betont Eberl.

Der alte Fahrstuhl hingegen habe immer mal wieder gestreikt - beim Ausbau sei deutlich geworden, dass er wohl etwas schief im Schacht gesessen habe. „Es ist zumindest denkbar, dass dadurch auch der große Schaden am Ende entstanden ist“, erklärt Jeannette Wecke, Geschäftsführerin des DRK-Kreisverbandes. Denn im Februar wurde der Fahrstuhl derart zerstört, dass eine Reparatur viel zu teuer geworden wäre - zumal ein neuer Fahrstuhl bereits im Herbst bestellt worden war.

Überstunden für die Senioren

„Wir sind der Firma Dresdner Aufzugsbau deshalb besonders dankbar“, betont Eberl, die Mitarbeiter dort hätten den neuen Fahrstuhl perfekt auf den Schacht zugeschnitten und viele Überstunden gemacht, damit die Senioren nicht allzu lange Treppen steigen müssten - auch, wenn vom DRK Übergangslösungen geschaffen wurden, um die Senioren zu unterstützen: Einkäufe wurden hochgetragen, wer nicht gut zu Fuß ist, wurde hoch- und hinunterbegleitet, auf jedem Stockwerk gab es Stühle zum Verschnaufen.

Und die Senioren sind froh, dass der neue Lift endlich da ist. „Das ist doch sagenhaft, dass das nun so toll funktioniert“, lobt Christa Begung. Die 89-Jährige wohnt gemeinsam mit ihrem Kater Paul im dritten Stock. Zum Schluss habe sie das ständige Treppensteigen dann doch in der Hüfte gemerkt - „aber das musste ja gemacht werden, da soll man nicht schimpfen“, betont sie und lächelt.

So sieht es auch Elisabeth Stein, die im ersten Stock wohnt: „Wir sind auf jeden Fall froh, dass wir nicht mehr laufen müssen - vor allem mit Taschen oder Einkäufen war das beschwerlich“, erzählt die 89-Jährige. „Ich gehe gerne zum Einkaufen oder Spazieren hinaus - das ist nun wieder leichter.“

In der Seniorenwohnanlage des Deutschen Roten Kreuzes in der Bärteichpromenade in Köthen wohnen aktuell 15 Senioren, die eigene kleine Wohnungen haben.

Bei Interesse können sie die DRK-Tagespflege im Untergeschoss des Hauses in Anspruch nehmen.

Das DRK hat das Haus Ende 2015 übernommen und seitdem bereits einiges saniert. Darunter die Räume der Tagespflege, die Terrassen und Dächer. Im Winter 2017 gab es eine komplett neue Heizungsanlage - nun ist auch der Fahrstuhl erneuert worden.

(mz)