Schleppen räumen putzen Schleppen räumen putzen: Kita "Erlebnisbaum" in Köthen zieht in saniertes Domizil zurück

Köthen - Das Prunkstück ist 346 Quadratmeter groß und hat damit schon Turnhallenformat. Und wenn das Ganze irgendwann einen Namen bekommen sollte, so wäre Köthens Ex-Bauamtsleiterin Katrin Töpfer eine passende Wahl. Immerhin hatte sie die Idee, den einstigen, nur wenig genutzten Innenhof in der Doppel-Kindertagesstätte „Buratino/Erlebnisbaum“ in der Köthener Rüsternbreite komplett zu überdachen, um darunter einen neuen, großen Raum für Bewegung und Begegnung zu schaffen.
Daraus ist das Herzstück der Umgestaltung der Kita „Erlebnisbaum“ geworden, in der die Bauarbeiten inzwischen abgeschlossen sind. Für Montag ist die Wiedereröffnung vorgesehen. Dafür geht in diesen Tagen der Umzug über die Bühne, der eigentlich ein „Rückzug“ ist. Denn während der Bauarbeiten an dem Objekt waren die Kinder bis auf eine Gruppe in der ehemaligen Kita „Am Stadion“ untergekommen, von wo aus nun der Weg wieder zurückführt.
Investiert wurden rund 2,5 Millionen Euro in das Objekt
„Die Kinder freuen sich schon darauf“, sagt Christina Blankenburg. Sie ist eine der Erzieherinnen der Einrichtung, die in dieser Woche den Inhalt ungezählter Umzugskartons in die Schränke und Regale einräumen und dabei gleichzeitig ihren alten, neuen Kindergarten wiederentdecken. Möglich wurde das, weil die Kinder in dieser Woche zu Hause sind. „Die Eltern sind frühzeitig darüber informiert und gebeten worden, sich für diese Umzugswoche um eine andere Betreuung für die Kinder zu kümmern. Das hat gut geklappt, wir hätten aber andernfalls auch keinen im Regen stehenlassen“, sagt Birgit Schlendorn, zuständige städtische Amtsleiterin.
Investiert wurden - mit erheblicher Förderung seitens des Landes - rund 2,5 Millionen Euro in das Objekt, um es zum einen energetisch auf modernes Niveau zu bringen, zum anderen den aus dem Jahr 1978 stammende Plattenbau auch substantiell zu erneuern. Und vor allem mehr Platz für die Kinder zu schaffen.
Es sind viele Details, die zeigen, dass man sich bei der Planung des Hauses viele Gedanken gemacht hat, die Situation deutlich zu verbessern. Dafür steht nicht nur die große „Turnhalle“, sondern auch die Räume für die Krippenkinder, die drei Bewegungslandschaften bekommen. Und die Akustikdecken, die viel Lärm schlucken. Und die „Flüstertische“ im Speiseraum, die ebenfalls für eine ruhigere Atmosphäre sorgen sollen. Und das Bällebad. Auch die Erzieherinnen haben mehr Platz bekommen.
Noch nicht fertig ist die Außenanlage des zu einer Einheit verschmolzenen Doppelhauses
Ein besonders deutliches Zeichen dafür, dass man sich intensiv mit Verbesserungen beschäftigt hat, ist die neu geschaffene Toilette direkt am Ausgang zur Außenanlage. Die ist schon deswegen hilfreich, weil die Knirpse, wenn sie richtig am Spielen sind, im Ernstfall oft bis auf den letzten Drücker warten - und dann der Weg zur Toilette am Gruppenraum zu weit wäre.
Was noch nicht fertig geworden ist. ist die Außenanlage des zu einer Einheit verschmolzenen Doppelhauses. „Da ist uns der Frost dazwischengekommen“, sagt Kita-Amtsleiterin Birgit Schlendorn. „Wichtig war für uns auch erst einmal, im Inneren fertig zu werden.“ Sowie das Wetter es zulasse, werde man diese Aufgabe in Angriff nehmen.
Als nächstes muss die „Kita Löwenzahn“ in das Haus „Am Stadion“ umziehen
Das Ziel, den Kindergarten möglichst rasch wieder in Betrieb zu nehmen, hat einen Grund aber auch darin, dass das Haus „Am Stadion“ schon auf die nächsten Gäste wartet. „Wir werden dort in der nächsten Woche eine Grundreinigung durchführen“, erläutert Birgit Schlendorn, „und dann zieht die Kita Löwenzahn am Stadion ein.“
Denn die Kindereinrichtung in der Nähe des Wasserturm wird als nächste mit Millioneneinsatz saniert und umgebaut. Und eine Gruppe der Löwenzahn-Kinder kann in der Rüsternbreite schon mal testen, wie sich eine nagelneue Kita anfühlt: Sie wird für den Bauzeitraum - geplant bis 2020 - im „Erlebnisbaum“ unterkommen und dafür im Obergeschoss einen eigenen Raum erhalten. (mz)


