Rundgang durch Wulfen Rundgang durch Wulfen: Viele Gebäude im Ort sind in einem schlechten Zustand

Wulfen - Die Sparkasse: seit Jahren dicht. Der Hofladen: seit Monaten. Die Gaststätte: seit Wochen. Als zweitgrößter Ortsteil des Osternienburger Landes hatte Wulfen mal so einiges zu bieten. Vieles ist mittlerweile Geschichte. Die Bürger bedauern, dass jetzt auch noch der Blumenladen zugemacht hat. Hier gab es wenigstens noch etwas Obst und Gemüse. Einen Tante-Emma-Laden haben die Wulfener seit Jahren nicht mehr.
Die Strecke, die sich Marcel Merklein für den Rundgang mit der MZ überlegt hat, ist nicht allzu lang. Aus Rücksicht auf die älteren Bürger, die mitlaufen wollen. Sie führt vom Dorfgemeinschaftshaus an der Schule und der alten Schule vorbei, durch den Park und wieder zum Dorfgemeinschaftshaus. Und zeigt: Wulfen hat einige Baustellen.
Marcel Merklein wurde als Ortsbürgermeister wiedergewählt. Der 36-Jährige engagiert sich für den Ort mit seinen 982 Einwohnern. Er packt mit an, wo er kann. „Wir müssen das bewahren, was wir noch haben“, sagt er. Das Dorfgemeinschaftshaus zum Beispiel. Es ist zu großen Teilen ungenutzt. Marcel Merklein will, dass sich das ändert.
Hoffen auf Fördermittel um die Räume des Dorfgemeinschaftshauses zu renovieren
Ihm schwebt vor, den Kinder- und Jugendtreff hier unterzubringen. Am liebsten schon nächstes Jahr. Im Moment haben die Jugendlichen ihren Anlaufpunkt in der alten Schule. Ein Gebäude, in dem einiges gemacht werden muss. Sechs bis zwölf Jugendliche kommen im Durchschnitt am Tag vorbei.
Nebenan ist die Heimatstube oder vielmehr eine Sammlung aus Stücken, die zum 1.000-jährigen Bestehen des Dorfes zusammengetragen wurden und jetzt darauf warten, irgendwo gezeigt zu werden. Auch die Heimatstube würde Marcel Merklein gern im Dorfgemeinschaftshaus unterbringen. Übernächstes Jahr vielleicht. Das wäre, findet er, eine schöne Kombination mit den Senioren, die sich im Dorfgemeinschaftshaus treffen, seitdem die Gaststätte „Goldener Engel“ zugemacht hat, wo sie vorher hingegangen sind.
Die Umzüge setzen voraus, dass es Fördermittel gibt, damit die Räume im Dorfgemeinschaftshaus saniert werden können. Was nach einem großen Projekt klingt, ist für Marcel Merklein eigentlich nur die zweitgrößte Baustelle im Dorf. An der größten Baustelle führt der Rundgang nicht vorbei.
Die Runde führt vorbei an weiteren Baustellen des Dorfes: der Kirche und der Turnhalle
Auf diesen Umweg verzichtet der Ortsbürgermeister, damit die Strecke nicht zu lang wird. Darüber, wie es mit der Kindertagesstätte in Wulfen weitergeht, will die MZ in einem späteren Beitrag sowieso berichten. Die Gemeinde plant seit Jahren einen Neubau, da das jetzige Gebäude nicht nur sanierungsbedürftig ist, sondern auch völlig ungeeignet für eine Kita.
Die Runde führt vorbei an weiteren Baustellen des Dorfes: der Kirche, der Turnhalle. Der Ortsbürgermeister ist froh, dass wenigstens Schule und Hort in einem guten Zustand sind. Im Hort, der sich jetzt Hort „Unter den Linden“ nennt, sind zuletzt die sanitären Anlagen und die Küche gemacht worden.
Die Teilnehmer des Rundgangs sprechen auch kleinere Baustellen an. Die unansehnliche Bushaltestelle an der Bahnhofstraße zum Beispiel oder auch die Kleingartensparten, in denen einige Parzellen leer stehen. Auch der Müll, der an Wegesrändern außerhalb der Ortschaften abgeladen wird, ärgert die Wulfener. Der Landkreis ist dafür zuständig, diesen zu entsorgen. „Unter sechs bis acht Wochen tut sich nichts“, sagt Horst Richter. (mz)