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Quellendorf Quellendorf: Jahrzehntelang bei der Feuerwehr dabei

Von Matthias Bartl 25.11.2015, 19:54
Verbands-Erinnerungsfoto mit Alterskameraden.
Verbands-Erinnerungsfoto mit Alterskameraden. Heiko Rebsch Lizenz

Quellendorf - Eine Feier ist etwas anderes als ein Alarm. Beim Alarm springt der Feuerwehrmann oder die Feuerwehrfrau ganz automatisch in die Stiefel, um pünktlich beim Brandherd anzukommen. Eine Feier kann man schon mal ausfallen lassen - selbst wenn man während der Party geehrt werden soll. Ganz klar: Die Feier ist die Kür, der Alarm die Pflicht - und ihre Pflicht als Feuerwehrleute hatten diejenigen, die dieser Tage in Quellendorf durch den Feuerwehrverband Köthen/Zerbst-Anhalt geehrt wurden, viele Jahrzehnte lang vorbildlich erfüllt. Mit der Kür, na ja, da hat es ein bisschen gehapert.

In Quellendorf wurden für ihr Wirken in der Feuerwehr folgende Kameraden geehrt (auch wenn sie nicht anwesend waren): Elfriede Stittrich, Eckard Rößler, Karl-Heinz Sitte, Reinhard Hinze, Ingeborg Gruneberg (alle für 50 Jahre in der Feuerwehr).

Für 40 Jahre gewürdigt wurden: Andreas Hinze, Uwe Rehsack, Hans Jürgen Meyer und Fritz Spindler. Ingeborg Gruneberg ist aus Scheuder, Meyer aus Glauzig, Spindler aus Radegast, alle anderen sind aus Hinsdorf.

So kam es denn, dass Verbandschef Tobias Möhsner von neun Alterskameraden und -kameradinnen gerade mal drei für ihre Tätigkeit in der Feuerwehr ehren konnte.

Eine davon war Ingeburg Gruneberg aus Scheuder, die 80 Jahre alt ist und seit 50 Jahren Mitglied der Feuerwehr. Wobei sie zunächst in Dessau-Mildensee bei der Feuerwehr war. „Ich habe dort im Klubhaus in der Küche gearbeitet. Da sich im Klubhaus die Feuerwehrleute oft getroffen haben, hat es sich ergeben, dass ich irgendwann bei ihnen mitgemacht habe“, erinnert sich die rüstige Rentnerin. Die freilich nie einen Brand gelöscht hat - „ich war immer im Innendienst, habe sozusagen im Hintergrund mitgewirkt, wenn es gebrannt hat“. Zum Beispiel hat sie die Einsatzkräfte in der Nacht mit Essen und Getränken versorgt, wenn sich das nötig machte.

Das blieb auch so, als Ingeborg Gruneberg 1975 nach Scheuder kam und mit ihrem Mann, der inzwischen verstorben ist, die Dorfkneipe übernahm. Nach einer kleinen pause - man musste sich ja erst einmal einleben und einarbeiten - hat sie auch hier bei der Feuerwehr mitgemacht, als einzige Frau in Scheuder übrigens. „Ich habe mich bei der Feuerwehr immer wohlgefühlt“, denkt sie zurück. Das hält bis heute an, denn alle 14 Tage treffen sich die nicht mehr aktiven Feuerwehrleute in Scheuder zum gemütlichen Beisammensein; und da versucht Ingeborg Gruneberg so oft es geht, dabei zu sein.

Ohnehin ist es der Zusammenhalt über Jahre und Jahrzehnte hinweg, der die Feuerwehren generell auszeichnet. Auch bei der Veranstaltung in Quellendorf waren wieder zahlreiche Kämpen aus der alten Gilde mit von der Partie: Manfred Melzer und Ernst Hoffmann, Uwe Elze und Martin Schüler und viele andere mehr, die ihren Anteil auch daran hatten und haben, dass der seit 25 Jahren bestehende Feuerwehrverband zu einer Erfolgsgeschichte geworden ist.

Über ihre 50 Jahre in der Feuerwehr kann Ingeborg Gruneberg viel erzählen.
Über ihre 50 Jahre in der Feuerwehr kann Ingeborg Gruneberg viel erzählen.
Heiko Rebsch Lizenz