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Prozess im Fall Markus B. Prozess im Fall Markus B. aus Köthen: Tritte gegen Kopf? Zeugin belastet junge Afghanen schwer

06.02.2019, 10:45
Der 18-jährige Angeklagte steht im Dessauer Landgericht an der Anklagebank.
Der 18-jährige Angeklagte steht im Dessauer Landgericht an der Anklagebank. dpa-Zentralbild

Dessau/Köthen - Im Prozess um den Tod eines 22-Jährigen in Köthen hat eine Zeugin die Anklage in weiten Punkten bestätigt. Die junge Frau, um deren Schwangerschaft vor der Auseinandersetzung gestritten wurde, berichtete am Mittwoch von Schubsen und auch Tritten gegen den Kopf von Markus B.

So soll der 18-jährige Afghane Markus B. gestoßen haben. Der 17-jährige Afghane habe dann schnell ein, zweimal von oben fest auf Kopf von Markus B getreten.

Zuvor sei Markus mit seinem Bruder zu Schlägerei gekommen, um zu sehen, was vorgefallen war. Sofort habe der 18-jährige Afghane Markus B. angegriffen. Er sei Hobby-Boxer gewesen - und auch der, der zuvor die Schlägerei unter den Afghanen begonnen habe.

Angeklagter hat sich in Widersprüche verstrickt

Am Mittwoch hatte die Vorsitzende Richterin Uda Schmidt zudem angemerkt, der 18-Jährige habe sich bei der Polizei an vieles nicht erinnert, in der Hauptverhandlung aber sehr viel mehr Einzelheiten berichtet.  Der 18-Jährige entgegnete, er habe viel nachgedacht.

Der 18-jährige Afghane ist Hobby-Boxer und soll Markus B. ins Gesicht geschlagen haben

In seiner Aussage hatte der 18-Jährige zuerst von einem korpulenten Mann berichtet, der ihn zunächst angegriffen haben soll. Dann soll der Mann einer Gruppe angehört haben, die als Unbeteiligte auf die Rangelei aufmerksam geworden war. Die Afghanen hatten sich gestritten, wer eine junge Deutsche geschwängert hat.

Der 18-jährige Afghane ist Hobby-Boxer und soll im Verlauf der Rangelei einem weiteren Beteiligten einen Schlag ins Gesicht versetzt haben: dem 22-jährigem Markus B. Der schwer Herzkranke soll infolge des Stresses durch die Schläge und den Alkohol, den er getrunken hatte, einen tödlichen Herzinfarkt erlitten haben.

Der Hobby-Boxer ließ über seinen Dolmetscher sagen: „Dass ich boxe, heißt nicht, dass ich Leute schlage.“ Boxen sei ein Sport wie Fußball auch. (mz/mart/dpa)