Neue Ärzte im Krankenhaus Köthen
KÖTHEN/MZ. - Der Kardiologe aus Halle, der seit mehr als fünf Jahren Chefarzt an der Medizinischen Klinik des Köthener Krankenhauses war, nimmt nun eine Tätigkeit im Martha-Maria-Krankenhaus Halle-Dölau auf. Seinen Posten als Ärztlicher Direktor übernimmt Privat-Dozent Dr. Thomas Krüger, Chefarzt im Bereich Orthopädie. Das teilte Hans-Georg Neumann, Geschäftsführer der Krankenhaus Köthen GmbH, in einem Gespräch mit der Mitteldeutschen Zeitung mit.
Neumann zufolge wird die Aufgabe Seiges als Chefarzt an der Medizinischen Klinik an Dr. Frank Schmidt übertragen. Der 51-Jährige war zuletzt als Oberarzt am Leopoldina-Krankenhaus Schweinfurt für die Bereiche Herzkatheter-Labor und Elektrophysiologie zuständig. Zusätzlich wird die Medizinische Klinik im Krankenhaus Köthen durch zwei Oberärzte verstärkt: Dr. Traugott Rother, Facharzt für Innere- und Allgemeinmedizin, bisher am Universitätsklinikum Leipzig, sowie Dr. Klaus Werner Diederich, bisher am Herzzentrum Leipzig tätig, unterstützen die Mitarbeiter im Herzkatheter- und Echo-Labor.
"Ich bin über 50. In diesem Alter fangen einige Kollegen an, von Vorruhestand zu sprechen. Ich suchte dagegen eine neue Herausforderung", sagte Frank Schmidt auf die Frage, warum er von Schweinfurt nach Köthen wechselt. Seine Aufgabe sieht der neue Chefarzt unter anderem darin, erfolgreich fortzusetzen, was sein Vorgänger Markus Seige aufgebaut hat. Wichtig sei auch die Aufgabe, für eine Qualifizierung ärztlichen Nachwuchses zu sorgen. Außerdem wolle er enge Kontakte zu niedergelassenen Kollegen pflegen, so Schmidt.
Frank Schmidt und seine Frau Astrid waren bereits als Touristen in Köthen. Nun werden sie in die Stadt ziehen und suchen hier eine Wohnung. "Wir wollten schon immer in einer kleinen Stadt leben", sagte Astrid Schmidt, die vom Beruf Lehrerin und im Ruhestand ist.
Nach Angaben von Hans-Georg Neumann habe die Krankenhausleitung noch weitere Mediziner angestellt, zum Beispiel Anästhesie-Ärzte. "Weitere drei bis fünf Ärzte wollen wir noch nach Köthen holen, mit einer Reihe geeigneter Kandidaten stehen wir bereits in Kontakt", so der Geschäftsführer. Nach seinen Angaben sei eine Kapazitätserhöhung des Krankenhauses auch nach der großen Umbaumaßnahme, die demnächst startet, nicht geplant. "Wir bleiben bei der gegenwärtigen Größe", erklärte Neumann. Die gegenwärtige Größe - das sind 262 Betten. Beim medizinischen Leistungsspektrum wolle man keine Extravaganzen, sondern bleibe bei dem bisherigen Profil. "Wir werden weiter das anbieten, was von der Bevölkerung nachgefragt wird - auf qualitativ hohem Niveau", betonte der Geschäftsführer. Er erwähnte den Bereich Orthopädie, der sich sehr gut etabliert habe.
Im Zusammenhang mit dem umfangreichen Bauvorhaben, in das der Mutterkonzern, die Rhönklinikum AG, mehr als 30 Millionen Euro investiert, bekräftigte Neumann die Pläne zur Schaffung einer Art Poliklinik. Dabei können unterschiedliche Varianten Anwendung finden.
Möglich sei, dass niedergelassene Ärzte ihre Praxen an das Krankenhaus abtreten und als angestellte Mediziner tätig sind. Sie können aber in dem neu errichteten Gebäuden Räume erhalten und weiter Niedergelassene bleiben. Auch die Form, dass Mediziner die eine Hälfte der Zeit als Angestellte im Krankenhaus und die andere in der Praxis arbeiten, sei möglich. "Da sind wir ganz flexibel", beteuerte Neumann. Mit einigen Medizinern gebe es bereits Gespräche in diese Richtung.