Masters-WM in Budepest Masters-WM in Budepest: 80-jähriger Köthener schafft es aufs Podest

Köthen - Franz Sperk feiert am Sonnabend seinen 80. Geburtstag und ist noch immer fit wie ein Turnschuh. Seine Gesundheit verdankt er wohl vor allem seiner großen Leidenschaft: dem Schwimmsport.
Bis heute nimmt der Köthener regelmäßig an Wettkämpfen teil. Und das mit großem Erfolg. Im August erfüllte sich Sperk einen langersehnten Traum und startete bei der Masters-Weltmeisterschaft im Schwimmen in Budapest.
Rückenschwimmen ist Paradedisziplin
Im Verein „Schwimmen Köthen Mitte“ habe er mit zehn Jahren im alten Köthener Stadtbad an seinen ersten Wettkämpfen teilgenommen, erinnert sich der Jubilar. Seither ist seine Paradedisziplin das Rückenschwimmen. Als Mitbegründer der Sektion Schwimmen der BSG Lokomotive Köthen trainierte Sperk als Übungsleiter 35 Jahre lang die Nachwuchsschwimmer. 2011 ging er in den Trainer-Ruhestand, wollte allerdings Badehose und die Badekappe nie an den Nagel hängen.
Seit 1996 nimmt Franz Sperk aktiv an Mastermeisterschaften teil. Mit seinen drei Starts bei der Weltmeisterschaft in Budapest hat er 176 offizielle Wettkämpfe absolviert. Besonders stolz ist er vor allem auf zwei Bronzemedaillen bei Deutschen Meisterschaften und auf seinen fünften Platz über 100 Meter Rücken bei der WM in Budapest. Seine Zielsetzung vor den Wettkämpfen war gewesen, einmal ins Finale, also unter die ersten acht Schwimmer zu gelangen.
Fünf Monate Vorbereitung
Das gelang dem Köthener auch bei seinen zwei weiteren Disziplinen, den 200 Meter Rücken und den 50 Meter Rücken, bei denen er den achten und siebten Platz erkämpfen konnte. „Das Größte war aber, dass ich an der Siegerehrung teilnehmen durfte, bei der ich eine Medaille für den fünften Platz bekommen habe“, schwärmt Sperk.
Fünf Monate hat er sich auf diesen Wettkampf vorbereitet. Neben dem Ausdauer- und Krafttraining hat der 80-Jährige sogar seine Ernährung etwas umgestellt: „Eine halbe Stunde vor dem Wettkampf zwei Stückchen Bitterschokolade und einen Löffel Zimt essen. Rote-Beete-Saft muss man schon 14 Tage vorher trinken“, sagt Sperk.
Sportler kennen sich
Vor dem Start selbst ist er nicht aufgeregt gewesen. Etwas Besonderes ist der Wettkampf in der Duna Arena, in der eine Woche zuvor die Schwimm-WM der Profis stattfand, dennoch. „Es ist nicht so ein normaler Wettkampf, wie wenn ich in Berlin starte. Es ist eine andere Atmosphäre, weil man gegen Sportler aus der ganzen Welt schwimmt. Ich bin noch nie gegen einen Japaner geschwommen, noch nie gegen einen Argentinier, Schweden oder Franzosen“, erklärt Sperk. In der Altersklasse 80 waren in Budapest neben Sperk noch zwei weitere deutsche Teilnehmer am Start.
Untereinander kennen sich die Schwimmer schon lange. „Wir verabschieden uns immer mit: Bleib gesund und bis zum nächsten Mal“, sagt Sperk. Ans Aufhören denkt der 80-Jährige noch nicht. „Vielleicht mit 85.“ In diesem Jahr fährt er noch zu den offenen Mastermeisterschaften nach Arnstadt und auch 2018 ist der Terminkalender mit Meisterschaften bereits gut gefüllt.
„Es sind jährlich etwa sechs große Veranstaltungen“, sagt Sperk. Und wenn die Gesundheit es zulässt, liebäugelt Franz Sperk im nächsten Jahr schon mit einer Teilnahme an den Europameisterschaften im slowenischen Kranj.
(mz/fas)