Letzten Nagel in Riesen-Hühnerstall geschlagen
PILSENHÖHE/MZ. - Diesen Satz und noch mehr Gereimtes sprach Maik Fischer von der Zimmerei und Holzbau GmbH Latdorf am Freitagnachmittag beim Richtfest auf dem großen Areal zwischen Pilsenhöhe und der nach Wülknitz führenden Landesstraße. Und sein Richtspruch machte dann auch deutlich, was hier im Entstehen ist: Eine große Legehennenstallanlage.
Bauherrin ist Birgit Meurer, die Chefin vom Hof Pfaffendorf. Sie selbst wagte sich allerdings nicht nach oben, um den letzten symbolischen Nagel in den Balken zu treiben. Diese Aufgabe übertrug sie Steffen Schleicher, technischer Leiter auf dem Hof Pfaffendorf, der seine Sache gut machte. Birgit Meurer dankte allen, die den Bau schon so weit vorangetrieben haben und lud dann, wie es bei einem Richtfest Brauch ist, die ganze Schar zu einem Umtrunk ein. Der Hof Pfaffendorf steigt allerdings nicht in die Eierproduktion ein. "Wir verpachten die Ställe", sagte Birgit Meurer. Mitte Dezember soll die Übergabe an den Pächter erfolgen.
Dirk Honsa aus Gröbzig, dessen Ingenieurbüro den Bau leitet und koordiniert, wartete bei seiner kurzen Ansprache mit vielen Zahlen auf. Die Anlage umfasse insgesamt sechs Ställe mit einer Gesamtfläche von 10 400 Quadratmetern. Die Gesamtanlage bietet Platz für exakt 59 616 Tiere. "In jedem Stall leben 9200 Hühner, die von 736 Hähnen glücklich gemacht werden", sagte Honsa. Die Jahresproduktion der Gesamtanlage werde rund 9,5 Millionen Eier betragen. "Legt man die aneinander, reichen sie von hier bis nach Halle auf den Markt", hatte Honsa ausgerechnet.
Für das Projekt wurde keine herkömmliche Baugenehmigung erteilt, sondern eine auf der Grundlage des Bundesimmisionsschutz-Gesetzes. Die Genehmigung habe fast zwei Jahre in Anspruch genommen, äußerte Dirk Honsa. "Glücklicherweise sind die Bauleute deutlich schneller", bemerkte er. Und das scheint auch der Fall zu sein, denn erst am 22. Juni gingen die Arbeiten los. So wie es die Bauherrin wünschte, wurden bis auf eine Ausnahme die Aufträge an Firmen aus der Region vergeben. Lediglich die Gebäudeausrüstung wird durch eine Firma aus Vechta erfolgen.
Übrigens: Ein Dichter ist Maik Richter dann doch nicht. "Den Richtspruch hat mein Chef heraus gesucht. Er hat ein Buch, wo alle möglichen Sprüche drin stehen", verriet der Zimmermann.