1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Köthen
  6. >
  7. Leiche in Teich bei Elsnigk?: Leiche in Teich bei Elsnigk?: Herrenlose Schuhe und Spürhunde lösen Großeinsatz aus

Leiche in Teich bei Elsnigk? Leiche in Teich bei Elsnigk?: Herrenlose Schuhe und Spürhunde lösen Großeinsatz aus

Von Karl Ebert 15.11.2019, 20:24
Erfolglos blieb der Einsatz der DLRG-Taucher im Schachtteich Elsnigk auf der Suche nach einem vermeintlichen Toten. 
Erfolglos blieb der Einsatz der DLRG-Taucher im Schachtteich Elsnigk auf der Suche nach einem vermeintlichen Toten.  Ute Nicklisch

Elsnigk - Es ist Freitagabend, 19.40 Uhr, als sich Einsatzleiter Robert Ernst und der Akener Feuerwehrchef Michael Kiel tief in die Augen sehen und entscheiden: Abbruch. Zuvor hatten Taucher der Deutschen Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG) aus Zerbst rund 75 Minuten vergeblich versucht, im Teich am Ortseingang von Elsnigk eine verschwundene Person zu finden.

„Es macht keinen Sinn mehr, die Taucher versinken im Morast. Und dem mutmaßlichen Toten geht das genauso mit jedem Stück Teichboden, das wir anfassen“, erklärt Ernst. „Wir brechen hier ab und machen morgen auch nicht weiter. Entweder die Person wird irgendwann an der Oberfläche auftauchen oder im Schlamm versunken bleiben. Von einer Rettung reden wir schon seit Mittag nicht mehr“, sagt Kiel.

Elsnigk: Großeinsatz unter dem Kennwort „Personensuche“

Feuerwehr, Polizei und Sanitäter waren seit 10.45 Uhr an dem Teich im Einsatz. Mitarbeiter des örtlichen Bauhofes hatten an dessen Ufer bei einem routinemäßigen Rundgang ein paar helle Schuhe gefunden und daraufhin das Ordnungsamt informiert.

Dieses löste dann den Großeinsatz unter dem Kennwort „Personensuche“ aus. Die Feuerwehren aus Elsnigk, Reppichau mit Schlauchboot und Aken mit Motorboot und Sonar waren vor Ort und suchten zunächst die Uferbereiche ab. Im Laufe des Tages wurden immer mehr Einsatzkräfte hinzu beordert. Am Ende waren 58 Kameraden an der Suche nach dem vermeintlichen Toten beteiligt.

Während die Uferbereiche mit Schlauch- und Motorboot abgesucht wurden, liefen Polizisten aus Dessau mit einem Fährtenhund um den Teich. Ergebnislos. Plötzlich schlug aber das Sonargerät, mit dem die Akener Feuerwehrleute den Grund des Teiches absuchten, an. Der Fund erwies sich später als ein versenktes Boot.

Als vorerst letzte Maßnahme nahm Kiel dann Kontakt mit der Rettungshundestaffel der DLRG in Halle auf, weil diese über Leichenspürhunde verfügt. Und drei der vier Hunde schlugen tatsächlich an: In einem Umkreis von 70 Metern zum Ufer, wo die Schuhe gefunden worden waren, Gegen 17 Uhr blieben also nur noch die Taucher als Option übrig.

Taucher suchen vergeblich im eiskalten Wasser

Über die Fähre in Aken, die zur Sicherheit schon auf Bereitschaft gesetzt worden war, rückte die Einsatzstaffel mit zwei Tauchern in nicht einmal 40 Minuten an. Um 18.25 Uhr war der erste Taucher im Wasser. Doch er bemühte sich genauso erfolglos bei seinen beiden Versuchen wie sein Kollege, der sogar rund 30 Minuten im vielleicht acht, neun Grad kalten Wasser nach der Person gesucht hatte. Frierend zogen die Männer schnell warme Kleidung über.

Eine Vermisstenanzeige gab es bis zum Freitagabend nicht. Die gefundenen Schuhe deuteten auch nicht darauf hin, dass der oder die Gesuchte erst am Freitag ins Wasser gegangen war. (mz)