Lange nicht mehr gesäubert Lange nicht mehr gesäubert: Straßenabschnitt nahe der Creperie "Lorette" in Köthen in der Kritik

Köthen - Ob die kleine Stichstraße von der Fasanerieallee zur Creperie „Lorette“ demnächst regelmäßig gereinigt wird, ist weiter offen - wiewohl es Pflicht wäre. Denn die aktuelle Straßenreinigungssatzung der Stadt bestimmt, dass Schmutz, Glas, Laub, sonstige Verunreinigungen und auch Pflanzenbewuchs beseitigt werden müssen - in erster Linie ist dafür der Eigentümer zuständig, aber auch weitere Reinigungspflichtige, wie etwa Dauermieter, können zur Säuberung herangezogen werden. Was bei dieser Straße verabsäumt wurde: In den zurückliegenden Jahren jedenfalls ist dort nichts geschehen, was zur Sauberkeit von Fußweg und Fahrbahn beigetragen hätte.
Mit Folgen: Der Gehweg ist inzwischen in der Breite teilweise um ein Drittel geschrumpft, weil Randbereiche unter mehreren Jahresschichten von Gleditschienblättern und -früchten und anderen organischen Resten begraben sind. Das Schnittgerinne ist ebenfalls mit altem, verrottendem Laub zugesetzt. Dies ist nicht nur MZ-Leser Hartmut Rauchfuß aufgefallen, der sich in dieser Angelegenheit an die MZ gewandt hat - um zu ermitteln, wer hier eigentlich für Ordnung zu sorgen hat.
Das anliegende Grundstück ist Ende 2018 verkauft worden
Das herauszubekommen, ist so einfach nicht. Der Stadt gehört das Grundstück nicht, wie Stadtsprecherin Caroline Hebestreit informiert. Der zweite Gedanke gilt der Hochschule, die sich nebenan befindet. Aber auch die Nachfrage bei der Verwaltung der Bildungseinrichtung führt ins Leere. „Das ist nicht unser Grundstück“, heißt es knapp.
Nächste Anlaufstelle ist der Landesstraßenbaubetrieb: Dessen Regionalbereich Ost in Dessau stellt nach Überprüfung fest, dass sich das Objekt nicht in eigener Zuständigkeit befindet, sondern in dem des zum Finanzministerium gehörenden Bau- und Liegenschaftsmanagements Sachsen-Anhalt (BLSA) in Magdeburg. Was allerdings auch nicht mehr stimmt, wie die Pressestelle des Landesfinanzministeriums auf MZ-Nachfrage mitteilt. Die Nachfrage des Ministeriums beim BLSA habe erbracht, so heißt es unter anderem, „dass die (...) Fläche Ende letzten Jahres verkauft worden ist.“
Die Stadt möchte nun den Eigentümer des Grundstücks noch einmal informieren
Leider sei man schon aus Datenschutzgründen nicht dazu befugt, die Adresse des Erwerbers des Flurstücks 1046 in der Köthener Flur 30 - so die offizielle Katasterbezeichnung der verdreckten Straße - weiterzugeben.
Immerhin erbot sich die Pressestelle, unsere Anfrage an den neuen Eigentümer weiterzuleiten - in der Hoffnung, dass dieser das als Wink mit dem Zaunpfahl verstehen möge und sich um die Reinigung kümmert. (mz)
