Köthener Amtsgericht Köthener Amtsgericht: Fotoausstellung über die Herkunft von Eike Repgow eröffnet

Köthen/MZ - Eine Fotoausstellung über Eike von Repgow, einen der bekanntesten Deutschen des Mittelalters, und seine Heimat, das Dorf Reppichau, bedarf besonderer Worte. „Der Sachsenspiegel, eines der ersten Bücher in deutscher Sprache, zur bedeutenden deutschen Prosa zählend, stammt von ihm“, erklärte Erich Reichert, Vorsitzender des Fördervereins „Eike von Repgow“ in Reppichau bei der Eröffnung und ergänzte: So liege es nicht fern, dass es nun eine Ausstellung über diese historische Persönlichkeit im Köthener Amtsgericht gibt.
Im ersten und zweiten Obergeschoss warten 20 Bilder von fünf Fotografen des Fotostammtisches Köthen auf Betrachter. Anke Viehl, Rainer Warpakowski, Günther Müller, Bärbel Kemnitz und Gisbert Jakubek setzten es sich zum Ziel, das Dorf in all seinen Facetten abzubilden - bemalte Häuser, Türen, Figurenaufsteller oder die Kirche als Motiv. Alles ist mit unterschiedlicher Technik, Lichteinfall und einem Gespür für Harmonie abgelichtet worden.
Vielschichtige Bilder
Die Bilder sind so vielschichtig wie ihre Macher. Der feste Kern des Stammtisches hat zehn Mitglieder, zu Spitzenzeiten kommen bis zu 18 dazu. Denn der Stammtisch steht jedem Fotointeressierten offen. Es ist kein Verein, sondern eine lockere Gruppe. Regelmäßig werden Fototouren unternommen.
Die letzte führte fünf der Fotofreunde nach Reppichau. „Ich war für diese Fotostrecke der Ideengeber und konnte damit die anderen für das Dorf begeistern“, erzählte der 61-jährige Rainer Warpakowski. Er selbst besuchte Reppichau privat regelmäßig und war fasziniert vom Ort. „Spannend ist an den Bildern, dass jeder von uns unterschiedliche und spezielle Arten der Fotografie praktiziert“, fand der Hobby-Fotograf, der eines der Gründungsmitglieder des Stammtisches war. Man merkte sofort: Leidenschaft bringen alle Fotografen für ihr Steckenpferd mit.
Cornelia Meyer, Direktorin des Köthener Amtsgericht, war ebenfalls erfreut, dass das Gebäude durch die Bilder künstlerischen Glanz erhält: „Die Verbindung dieser Ausstellung und ihrer Historie mit dem Rechtsgebäude ist super und passend.“ Natürlich habe sie sich alle Bilder bereits angeschaut, doch einen eindeutigen Favoriten konnte sie für sich selbst noch nicht bestimmen. „Und ich finde sowieso, dass jeder nicht nur die Bilder über Reppichau und Eike von Repgow anschauen sollte, sondern den Ort auch selbst einmal erleben.“
„Wirklich richtige Kunst“
Auch der Vereinsvorsitzende Erich Reichert war sehr zufrieden mit den Fotografien seines Dorfes: „Man kann, wenn man sich auskennt, die Perspektiven gut nachvollziehen. Es ist schon wirklich richtige Kunst.“ Rita Willnauer und Susan Frömmigen hatten die Ausstellungseröffnung genossen.
„Vor allem gefällt mir, dass die Sichtweisen so unterschiedlich sind. Eines sieht auch aus wie gemalt“, resümierte die Köthenerin Susan Frömmigen und auch Rita Willnauer, die bereits eine Führung durch den Ort in der Vergangenheit mitmachte, fand: „Die Bilder spiegeln das Dorf sehr gut wider.“ Die beiden Mitarbeiterinnen des Amtsgerichts waren sich einig: Die Bilder werden gut bei Besuchern ankommen.
Noch bis Ende November können Interessierte sich die Fotografien zu den Öffnungszeiten im Amtsgericht Köthen, Friedhofstraße 48, anschauen.