Köthen Köthen: Fliegender Nikolaus wird erwartet
Köthen/MZ. - Die zugezogene Köthener Familie ist dieses Jahr das erste Mal bei dieser Veranstaltung dabei, die es schon seit über zwei Jahrzehnten gibt. Alexander sagte ein Gedicht für den Nikolaus auf und bekam prompt seine Belohnung. "Das ist sehr schön hier", meinte er, während er mit Kennermiene seinen kleinen Beutel mit den Süßigkeiten betrachtete.
Bei strahlendem Sonnenschein, winterlichen Temperaturen und schneebedeckter Wiese erwarteten rund 60 Großeltern, Eltern und ihr Nachwuchs das Ultraleichtflugzeug, dieses Jahr eines vom Typ Remus, das den Nikolaus zu Erden bringen sollte. 14.45 Uhr, mit leichter Verspätung, war es dann soweit. "Da kommt er, da!", ertönte es aus der Schar, die sich vorm Zaun versammelte, als der Motor zu hören war. Unter leuchtenden Kinderaugen flog der Nikolaus winkend vorbei. Nach einer Ehrenrunde stieg er aus, um die ersten Kinder mit reichlich Süßem zu versorgen. Jedes Kind sagte artig sein Gedicht auf oder sang ihm ein Liedchen, um die Gabe zu erhalten. Auch dieses Jahr unterstützten Schneeflöckchen und Rentier Rudolph den Nikolaus bei seiner Mission.
"Leider gehen Rudolph und Schneeflöckchen dieses Jahr in Rente. Wie es weitergeht, ob sich doch noch jemand findet, der diesen Part übernehmen wird oder ob der Nikolaus nächstes Jahr alleine kommt, das steht noch in den Sternen", äußerte sich Stephan Wähnelt, der Ex-Vorsitzende des Flugsportvereins. Obwohl er offiziell nicht mehr den Vorsitz inne hat, begleitet er den Dessauer Jürgen Paschmionka, seinen Nachfolger, seit August dieses Jahres beim Vorbereiten dieser Veranstaltung. "Auch weiterhin werden wir diese Tradition fortführen. Wir haben sie 1997 vom Vor-Verein, dem Fliegerclub, übernommen."
Weil es von den Köthenern sehr gut angenommen wird und vor allem bei den Kinder eine beliebte Veranstaltung sei, sei es wichtig, sie beizubehalten. "Viele kommen jedes Jahr hier her. Es ist eine gute Möglichkeit, den Verein zu präsentieren", äußert Paschmionka, der angesichts der neuen Aufgabe und der Tatsache, dass er dieses Jahr den Nikolaus mimt, leicht gestresst wirkt.
Auch für Elfriede Wähnelt, die gute Seele des Vereins, endet die Vereinstätigkeit in diesem Jahr. "Viele wissen nicht, was für Organisation hinter solchen Ereignissen steht", betont sie. Es sei ihr eine Herzensangelegenheit, alles für die Kinder schön herzurichten und vorzubereiten. Sie war auch diejenige, die fleißig mit den restlichen 14 Mitgliedern des Vereins die Geschenkbeutel für die Kleinen verpackte. "Wir achten darauf, dass sie immer gleich gepackt sind. Viele haben Geschwisterkinder, und wir wollen ja nicht, dass es Streit gibt." Auch ihr liegt diese Tradition sehr am Herzen. Sie wünscht sich, dass alles weiterhin so gut fortgeführt wird "Ich war immer mit Leib und Seele dabei."
Die Köthenerin Silvia Kroha, die zusammen mit ihrem dreijährigen Enkel Alexander Wunderlich gekommen ist, schätzt das alljährliche Ereignis sehr. "Ich bin fast jedes Jahr hier. Wir sind schon sehr gespannt auf den fliegenden Nikolaus." Neben den beiden blieben auch viele nach der Landung auf dem Flugplatz und ließen den Nachmittag gemütlich mit Glühwein, Kaffee und Bratwurst für die Großen und Süßigkeiten und Kakao für die Kleinen ausklingen.
Für die Mitglieder des Flugsportvereins war der Tag jedoch noch lange nicht beendet: Im Anschluss ging es für sie weiter zur Weihnachtsfeier in die Gaststätte "Tante Ju".