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Köthen Köthen: Elfmeterschießen auf dem Großbildschirm

Von PHILIPP QUEiTSCH 18.03.2012, 18:01

KÖTHEN/MZ. - "Seidenstücker-Vokuhila-Cup" - was wie ein Wettbewerb der Frisöre klingt, ist in Wahrheit ein - zugegeben nicht ganz ernst gemeinter - Entscheid über den besten "Fifa"-Spieler von Köthen und Umgebung. Und der wurde am Sonnabend schon zum dritten Mal ausgetragen.

Große Teilnehmerzahl

Zu diesem Fußball-Computerspiel, das sonst meist allein oder maximal zu zweit an der heimischen Spielkonsole betrieben wird, fanden sich immerhin 40 Teilnehmer ein. Damit hat sich dieser Cup zum größten Wettbewerb dieser Art in der Umgebung entwickelt.

Philipp Seidenstücker, Veranstalter und Namensgeber des Turniers, war stolz auf die wiederholt große Teilnehmerzahl. "Ich organisiere das alles komplett selbst", erklärte der Student.

Man hätte sogar weitaus mehr Anfragen für einen Startplatz beim Turnier gehabt, aber mit 40 Spielern sei das Maximum an Aufwand erreicht.

"Wir haben auch überlegt, ob ein eigenes Mädchenturnier Sinn macht, weil die Anfragen auch durchaus vom weiblichen Geschlecht kamen", machte Philipp Seidenstücker deutlich. Diesmal konnte man sich dazu aber noch nicht durchringen. So blieb den Freundinnen der Spieler wieder einmal nur übrig, die Bar zu leiten und später beim Aufräumen zu helfen. Aber allem Anschein nach wächst auch das Interesse der Frauen in dieser bisherigen Männerdomäne.

Die Einladungen für das Turnier wurden wieder via Mundpropaganda und insbesondere über soziale Netzwerke verteilt. So hat sich mittlerweile schon ein gewisser fester Stamm gefunden. René Hädicke aus Quellendorf nahm am Samstag zum zweiten Mal teil. "Das letzte Mal hab ich nur mitgemacht, weil kurzfristig jemand abgesagt hat, aber es hat solchen Spaß gemacht, dass ich dieses Mal unbedingt wieder dabei sein wollte", sagte er. Die Einteilung in Gruppen erfolgte dann "von stark bis schwach, so dass jeder die Chance hatte, eine Runde weiter zu kommen", erklärte Philipp Seidenstücker. Gespielt wird dabei natürlich immer die aktuellste Version des Sportspiele-Klassikers für die Spielkonsole. Auch eine ewige Tabelle wird ständig aktualisiert und per Facebook veröffentlicht, so dass jeder nachschauen kann, wo er in der Gesamtwertung steht.

Man merkt dem Turnier mittlerweile einen durchaus professionellen Charakter an, obwohl der Spaß und der olympische Gedanke trotzdem noch im Vordergrund steht. "Dabei sein ist alles, denn das ist schon sehenswert", meinte René Hädicke begeistert.

Brauerei spendet Bier

Da es nach wie vor eine selbst organisierte und finanzierte Veranstaltung ist, müssen sich die Organisatoren neben den Räumlichkeiten auch um Getränke sowie um die Pokale und Medaillen kümmern. Als Austragungsart hat sich schon beim letzten Mal der Rotha-Bau im Holländer Weg bewährt. Man sucht aber immer wieder nach Sponsoren, die einen Teil der Kosten übernehmen würden. Wie auch schon beim letzten Turnier steuerte die Appoldaer Brauerei wieder großzügig Bier bei.

Natürlich gibt es nach zwei Turnieren schon gewisse Favoriten, wozu der Veranstalter selbst gehört. Weitere Titelaspiranten standen jedoch schon in den Startlöchern, um den Titelverteidiger Christoph Uhlendorf vom "Vokuhila-Thron" zu stürzen. Nach spannenden Partien konnten sich er und Seidenstücker bis ins Finale kämpfen. Wie bei einem richtigen Fifa-Turnier gab es schließlich ein Elfmeterschießen, bei dem Christoph Uhlendorf zum zweiten Mal den Titel errang. Der dritte Platz ging mit Rick Sorge an einen anfänglichen Außenseiter.

Nach dem Spiel stand für die 40 Teilnehmer fest: Der "Seidenstücker-Vokuhila-Cup" hat Kultstatus und wird wohl dieses Jahr noch in die vierte Runde gehen.