1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Köthen
  6. >
  7. Köthen: Köthen: Die Busse haben Verspätung, und nichts ging mehr bei Go

Köthen Köthen: Die Busse haben Verspätung, und nichts ging mehr bei Go

Von LOTHAR GENS 23.10.2009, 16:40

KÖTHEN/MZ. - Jens Lindner ist Pächter der Go-Tankstelle in der Prosigker Kreisstraße. Dort, wo wegen der Erneuerung des Straßenbelages seit dem 14. oder 15. Oktober bis Freitag nur eine Sackgasse zu seiner Tankstelle führte. Die war auf diese Weise quasi vom sonst fließenden Verkehr abgeschnitten. Und mit "Abbruch" meint Lindner Verlust.

Jetzt, denkt er, ist deutliche Besserung in Sicht, denn seit Freitag wird auf der Straßenbaustelle der Verkehr halbseitig mit Hilfe einer Ampelregelung vorbeigeführt. Da ist dann alles nur noch halb so schlimm. Aber die Einbußen der vorherigen Tage wird ihm wohl niemand ersetzen. Denn: "Wenn man so etwas rechtzeitig weiß, dann kann man bei der entsprechenden Gesellschaft anfragen, ob es einen Zuschuss gibt. Aber ich habe von dem Straßenbau erst drei Tage vorher erfahren. Da war nicht genug Zeit im Vorfeld", sagt Jens Lindner. Eine zeitigere Information wäre da also angebracht gewesen. So kann er nur auf eines hoffen: auf den möglichst schnellen Abschluss des Ganzen. Auf normale Verhältnisse eben. Schade findet er, dass die Ampellösung auf der Prosigker Kreisstraße nicht von Anfang an gefahren worden ist. "Dass die Straße gemacht wird, das verstehen wir doch alle", meint er. "Aber die Sackgasse, die hätte vielleicht nicht sein brauchen . . ."

Mit Problemen wegen allen zur Zeit bestehenden Umleitungen in und um Köthen hat auch der Öffentliche Personennahverkehr zu kämpfen. Die Vetter GmbH, die seit dem 1. Juli im Auftrag des Landkreises Anhalt-Bitterfeld dafür im Altkreis Köthen zuständig ist, hat zum 6. August ihren aktuellen Fahrplan genehmigt bekommen. "Damit besteht für uns eine Bedienpflicht", sagt Hans-Jürgen Wolf, Betriebsleiter bei Vetter. "Dieser Pflicht können wir seit Montag, dem 19. Oktober, für alles, was aus Radegast kommt oder aus Richtung Gröbzig, Aken oder Quellendorf nur noch unter schwierigsten Bedingungen gerecht werden."

Das Unternehmen habe zusammen mit dem zuständigen Amt der Landkreisverwaltung versucht, in dieser Sache noch Veränderungen herbeizuführen, um die Auswirkungen abzumildern. Das sei aber aufgrund dessen, dass die Baumaßnahmen unbedingt erforderlich seien, nicht mehr möglich gewesen. Daher sei man jetzt im gesamten Linienverkehr rund um Köthen mit Verspätungen zwischen 20 und 30 Minuten Montag bis Mittwoch - je nach der Bausituation - konfrontiert gewesen. Seit Donnerstag habe sich das etwas abgeschwächt auf zwischen zehn und 15 Minuten. Wolf: "Aber das ist ja nur ein kurzer Moment, denn jetzt wird ja die zweite Seite der Strecke Prosigk-Köthen gemacht." Man müsse also mit der Situation leben, bis die Bauarbeiten beendet sind.

"Uns gefällt das auch nicht", gibt Hans-Jürgen Wolf unumwunden zu. "Aber wir sehen auch die Notwendigkeit." Man habe sich das eine oder andere nicht so gewünscht, wie es dann schließlich gelaufen sei. Jetzt müsse man halt das Beste aus der entstandenen Situation machen.

Froh zeigte sich Hans-Jürgen Wolf darüber, dass man bei Schulen und Eltern der Schüler im Schülerverkehr bisher auf großes Verständnis für die Schwierigkeiten gestoßen sei. "Aber wir sind ja auch nicht der Verursacher."