Knifflige Zahlenrätsel geknackt
KÖTHEN/MZ. - Zeitgleich tüftelten Grundschüler in vielen anderen Städten. Austragungsort der Regionalrunde des Köthener Bereiches war der Speisesaal der Regenbogenschule.
48 Rechenkünstler aus insgesamt 15 Grundschulen fanden sich ein, um ihre mathematischen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Darunter waren 19 Dritt- und 29 Viertklässler. Sie alle hatten die erste Hürde, einen schulinternen Wettbewerb, erfolgreich absolviert und sich damit für die Regionalrunde qualifiziert. "Wir drücken ganz fest die Daumen, dass euch die Aufgaben nicht so schwer fallen", begrüßte Organisatorin Ines Zebahl-Feßer die Mädchen und Jungen.
Bevor die Aufgabenblätter verteilt wurden, gab sie den Schülern noch einen wichtigen Tipp: "Bitte die Aufgaben ganz genau lesen." Aus jahrelanger Erfahrung weiß die Schulleiterin der Regenbogenschule, dass sich schon beim Lesen Flüchtigkeitsfehler einschleichen können. "Es ist nicht schlimm, wenn ihr eine Aufgabe nicht wisst", beruhigte Zebahl-Feßer die aufgeregten Kinder. "Wichtig ist, dass ihr Spaß am Rechnen und Knobeln habt."
Dann ging es los. In der ersten Aufgabe mussten sowohl die Dritt- als auch die Viertklässler eine Zahlenmauer ergänzen. Auch die nächste Hürde war nicht weniger knifflig. "Welche Zahl hat als Nachfolger das Doppelte des Vorgängers von 10?" Während sich Drittklässler Vincent mit dieser Frage beschäftigte, knobelte Viertklässlerin Enola an einer kleinen Sachaufgabe. Ein kurzer nachdenklicher Blick und schon notierte die neunjährige Schülerin der Edderitzer Grundschule das Ergebnis. Sichtlich konzentriert befassten sich die Grundschüler mit den Aufgaben. Einige stützten ihren Kopf auf eine Hand. Andere klopften mit ihrem Stift auf die Finger oder an die Stirn. Die Aufgaben waren eine Herausforderung für die jungen Mathematik-Asse.
"Es ist schwieriger als noch in den 90er Jahren", bemerkte Siegfried Schmied, Schulleiter der Osternienburger Grundschule "Alfred Wirth". Als Mathematiklehrer hat er die Aufgaben der bisherigen Rechenolympiaden gesammelt und nutzt diese für Übungen im Unterricht. Einer seiner Schüler ist der zehnjährige Niklas. "Rechnen und Knobeln macht Spaß", erzählte der Viertklässler.
Obwohl den Schülern 120 Minuten Bearbeitungszeit zur Verfügung standen, waren einige bereits nach einer Stunde fertig. "Ich habe ein gutes Gefühl", freute sich Vincent. Vor allem das kleine Sudoku-Rätsel sei ihm leicht gefallen. Enola war ebenso zuversichtlich. Sie verriet aber auch, dass ihr eine der Sachaufgaben Schwierigkeiten bereitet hatte.
So ganz problemlos ging es auch bei Viertklässlerin Sandra nicht zu. Knifflige Aufgaben seien für sie aber besonderer Ansporn. "Da kann man zeigen, was man kann", sagte die neunjährige Schülerin der Görziger Grundschule.
"Mathematik ist eine wichtige Sache", darin waren sich Ines Zebahl-Feßer und ihre Kollegen einig. "Es ist die Grundlage für naturwissenschaftliche Fächer", ergänzte die schulfachliche Referentin Christina Greiner. Sie war überrascht, dass mehr Jungen als Mädchen teilnahmen. Am 6. Juni treffen sich die besten Schüler des Landes nun zur dritten Runde in Halle.