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Jahrelange Sanierung in Großbadegast Jahrelange Sanierung in Großbadegast: Wer wird in die ehemalige Schule einziehen?

Von Karl Ebert 12.06.2018, 11:25
In der alten Schule von Großbadegast kommt die Sanierung nur langsam voran. Der Anbau rechts ist aber bezugsfertig.
In der alten Schule von Großbadegast kommt die Sanierung nur langsam voran. Der Anbau rechts ist aber bezugsfertig. Heiko Rebsch

Großbadegast - Das Gebäude steht etwas zurückgesetzt in einer Hofeinfahrt. Es ist eingerüstet und man sieht es beim Vorbeifahren auch kaum, wenn man es nicht unbedingt sucht. Es ist das einzige größere Objekt, das ein wenig aus dem Rahmen fällt aus einer durchweg sanierten Straßenfront.

Vier Zimmer, Küche, Bad: Übernachten in einer ehemaligen Schule

Seit gefühlt sieben oder acht Jahren wird an der ehemaligen Schule in Großbadegast gebaut und saniert. Nur ein Teil davon, die ehemalige Hausmeister-Unterkunft und ein alter Sanitärbereich, sind bereits umgebaut worden zu einer Wohnung. Küche und Wohnzimmer unten, ein Bad und drei weitere Zimmer oben. Der Wohnung fehlt es an nichts.

Davon wollten sich wohl auch Neugierige überzeugen. Denn bereits kurz nach der Fertigstellung dieses Teils der alten Schule, haben Unbekannte versucht, das Schloss der neuen Tür aufzuhebeln und nachzuschauen, was da drin los ist. „Derzeit noch nichts“, sagt Ulrich Heller, Geschäftsführer der Beschäftigungsgesellschaft BVIK Köthen. „Aber in absehbarer Zeit sollen dort erstmals Gäste übernachten.“

Im größeren Teil der Schule wird tüchtig gewerkelt. Noch muss man sich an Gerüsten vorbeihangeln oder über ausgebreitetes Werkzeug klettern. Klempner sind da mit Wasserleitungen beschäftigt, Trockenbauer mit Verkleidungen und gemalert wird auch an verschiedenen Stellen. Aber an Fertigstellung und eventuellen Bezug ist in dem größeren Teil der Schule noch lange nicht zu denken.

Der Bau ist im Verzug, weil der Architekt nach längerer Krankheit erst jetzt wieder zur Verfügung steht. Trotzdem weiß Heller ganz genau, wo welches Zimmer hinkommen soll, wie groß es ist und welche Bestimmung es haben wird. Was er aber noch nicht weiß ist: Wer am Ende in die ehemalige Schule dort einziehen wird?

Nervöse Nachbarschaft: Wer wird in die ehemalige Schule einziehen?

Und genau das macht die Nachbarschaft nervös, wie Konrad Wagner sagt, der in unmittelbarer Nähe etliche Wohnungen vermietet hat. „Immer wieder machen Gerüchte die Runde. Einmal hört man, das würden Wohnungen für einen altersgerechten Zweck. Dann wird über Mütter mit Kindern spekuliert. Dann wieder über etwas anderes“, sagt Wagner.

„Ich kaufe solche Gebäude und saniere sie so, dass mir viele Möglichkeiten offen bleiben“, erklärt Heller. Das bedeutet, dass ein Gebäude als künftiges Kinderheim geplant sein kann, am Ende aber allein stehende Mütter mit Kindern beherbergen wird. „Und wenn der Bedarf dafür nicht da ist, werden es Wohnungen. Wir bieten Neubauqualität zum Sozialhilfesatz. So werde ich Wohnungen immer los“, sagt Heller.

Vor kurzem hat sich der Chef der BVIK Köthen, der sich als sozialer Dienstleister versteht, mit dem Ortschaftsrat von Großbadegast getroffen, um weitere Details zu beraten. „Für ein Kinderheim ist das Gebäude definitiv zu groß. Also müssen wir Alternativen beraten“, erklärt Heller.

Jugendheim in Susigke: Bezug schon Ende des Jahres? 

Während es in Großbadegast also noch eine Weile dauern wird, scheint beim geplanten Jugendheim in Susigke wieder Bewegung in die Sache zu kommen. Hellers aus dem Krankenstand zurückgekehrter Architekt wird die entsprechenden Anträge in dieser Woche einreichen. Auch in Susigke gibt es Zeitverzug. Ein einziger Handwerker war dort vor kurzem mit Klempner- und Malerarbeiten beschäftigt. Auch hier sind einzelne Zimmer fertiggestellt und können kurzfristig bezugsfertig gemacht werden.

Doch selbst der Bauherr hält einen Einzug heute oder morgen für nicht realistisch. „Ich denke, dass wir in Susigke von einem Bezug am Jahresende reden können“, so Heller. „Auch das können einfache Wohnungen werden.“

(mz)