Mitstreiter gesucht Interessent sucht Mitstreiter: Kann "Prinz von Anhalt" in Radegast gemeinschaftlich gerettet werden?

Radegast - In den Kampf um die historische Gaststätte „Prinz von Anhalt“ in Radegast scheint nun doch wieder Bewegung zu kommen. Nach dem Beitrag „Ominöser Interessent“ meldete sich genau dieser. Der Leipziger Architekt Thomas Werner hat das Projekt noch nicht aus den Augen verloren.
„Ich war mir mit Ortsbürgermeister Michael Graf und Jörn Mozdzanowski vom Verein ,Radegast beleben’ darin einig, dass an einem so ländlich geprägten Standort ein solches Objekt nur gemeinschaftlich gerettet werden kann. Es braucht den Rückenwind der Entscheider auf Gemeindeebene sowie auch der Radegaster Bürger, weil eine Sanierung rein wirtschaftlich nicht mehr abbildbar ist“, sagt Werner.
„Wichtig ist aus meiner Sicht, das Objekt überhaupt wieder in die Hände Richtung Gemeinde zu bekommen und nicht bei einem anonymen Besitzer aus Hamburg, der absolut keinen Bezug zu Ort und Objekt hat und dieses augenscheinlich nur zu Spekulationszwecken erwarb. Damit wäre das Gebäude dann wirklich weg.“
Immobilienmakler hat keine Not und wartet weiter ab
Die Befürchtung von Werner wird auch indirekt durch die Aussage von Immobilienmakler Thomas Böhmert gedeckt, der das Gebäude in seinem Bestand hat und für den Besitzer veräußern soll. „Ich habe schon viele Wortmeldungen aus Radegast gehört. Auch von vielen angeblichen Bemühungen. Aber wenn ich auch nur auf eine etwas gegeben hätte, dann wäre das Gebäude längst verkauft“, sagte Böhmert.
Heißt im Klartext: Auch der Immobilienprofi hat keine Not und wartet ab, ob vielleicht nicht doch noch etwas Lukrativeres reinflattert. Denn nach einem weiteren Jahr Stillstand wird daran niemand mehr etwas verdienen.
Aber genau das wollen weder die Radegaster noch Werner. „Nach wie vor bin ich bereit, mit den Vertretern der Gemeinde Radegast Wege und Lösungen für den Erhalt des Gasthofes zu finden und zu gehen. Dafür sollten aber auch initiative Anfragen an angebotene Kontakte beantwortet werden. Und das bedeutet nichts anderes, als endlich miteinander zu reden und anzupacken.“ (mz)