Informationsveranstaltung in Köthen Informationsveranstaltung in Köthen: Alles über Diabetes

Köthen - Marianne Klasner (Name geändert) war ihr Leben lang gesund. Umso mehr hatte es die heute 74 Jahre alte Frau getroffen, als sie vor zehn Jahren erfuhr, dass sie an Diabetes erkrankt war. Ihr Leben hat sich seitdem in vielen Punkten grundlegend verändert. „Selbst ein Gang ins Café ist für mich eine Belastung“, berichtet sie.
Dennoch weiß die Köthenerin, dass sie mit ihrer Krankheit leben muss. Und dazu auch gelegentlich Rat, Hilfe und Anleitung benötigt. Ein Grund mehr für Marianne Klasner, anlässlich des Weltdiabetestages eine Veranstaltung in der Creperie Lorette zu besuchen, die von Fachleute zum Thema organisiert worden war.
„Das Ziel ist es, Diabetiker und deren Angehörige verschiedenartig über die Krankheit, ihre Therapie- und Präventionsmöglichkeiten sowie damit in Verbindung stehende Neuheiten aufzuklären“, fasste Diabetologin Katrin Krause zusammen. Gemeinsam mit dem Internisten Eike Rosenkranz hat sie die Aktion, die diesjährig zum siebenten Mal stattfand, auf die Beine gestellt. Zu erleben gab es u.a. medizinische Vorträge - „Was gibt es Neues in der Diabetestherapie“ und „Alltagsprobleme eines Diabetikers mal anders beleuchtet“. „Die Vorbereitung dauerten ein halbes Jahr“, blickt Krause zurück - vor allem die Mitarbeiter der beiden Praxen waren daran beteiligt.
Vier Stunden lang war die Veranstaltung für Betroffene und interessierte Besucher zugänglich. Verschiedene Firmen, wie beispielsweise Krankenkassen und Pharmaunternehmen, stellten sich vor und standen für Fragen zur Verfügung. Auch aus dem regionalen Raum waren einige Firmen vertreten. So bot Werndl Optik kostenlose Seh- und Hörtests an und informierte über die Möglichkeiten, die mit der Zuckerkrankheit einhergehende schwindende Sehfähigkeit zu kompensieren. Auch Schuhmachermeister Lutz Hädicke, der sich zum dritten Mal an der Veranstaltung beteiligte, präsentierte sein Produkt, Spezialschuhe für Diabetiker.
„Ich habe mich inzwischen an meine Krankheit gewöhnt“
Grund für seine wiederholte Teilnahme sei neben der langjährigen Zusammenarbeit mit Krause auch die steigende Diabetikerzahl unter seinen Kunden.
„Man kann seinen Körper nicht ausziehen“, sagt Krause und fügt hinzu: „Früher oder später muss man sich mit seiner Krankheit auseinandersetzen, sonst wird man von ihr eingeholt.“ Das weiß auch eine seit 48 Jahren erkrankte Besucherin der Informationsveranstaltung, die ihren Namen nicht nennen wollte, nur zu gut. „Ich habe mich inzwischen an meine Krankheit gewöhnt“, erklärt sie. Eine schwerwiegende Belastung ist und bleibt Diabetes trotzdem. Wie viele der anwesenden Betroffenen resümierten, stelle Diabetes trotz moderner Hilfsmittel eine weitreichende Einschränkung der Lebensqualität dar. (mz)
