In und mit der Natur In und mit der Natur: Konzept Elsnigker Kita überzeugt Eltern weit über den Ort hinaus

Elsnigk - Ein Kita-Platz in Elsnigk? Der ist gar nicht so einfach zu bekommen. Die Kindertagesstätte in dem kleinen Ort im Osternienburger Land ist sehr beliebt. Und das weit über Elsnigk hinaus.
„Wir haben keine Kapazitäten mehr“, sagt Kita-Leiterin Uta Voigtländer. Die Einrichtung habe bereits jetzt Anmeldungen für 2020. Die Leiterin hat dafür auch eine Erklärung: Die Kinder fühlen sich wohl. Die Eltern fühlen sich wohl. Das Konzept der kommunalen Naturkindertagesstätte „Naturparadies“ überzeugt.
1991 wurde die Einrichtung gebaut. Damals noch für 36 Kinder. Heute sind es 40 Plätze in Krippe und Kindergarten. Hinzu kommen 20 Plätze im Hort. „Wir sind in die offene Arbeit gegangen“, sagt Uta Voigtländer. In Elsnigk könnten Krippen-, Kindergarten- und Schulkinder miteinander spielen. „Das kommt gut an bei den Kindern“, sagt die Kita-Leiterin.
Seit Elsnigk keine Feuerwehr mehr hat, ist der Versammlungsraum ein Hausaufgaben-Raum
Seit 1998 gehört der Hort mit zur Kita. Da der Platz damit nicht mehr ausreichte, stellte die Gemeinde einen Anbau zur Verfügung. Und seitdem Elsnigk keine Feuerwehr mehr hat, kann auch der dortige Versammlungsraum mit genutzt werden. Als Hausaufgaben-Raum.
Die Kita hat ein großes Außengelände mit Spielgeräten für alle Altersgruppen. Mit vielen Bäumen und Sträuchern. Die Kinder können unter anderem Äpfel, Johannisbeeren, Kiwis und Weintrauben pflücken. „Was wir ernten, verarbeiten wir auch“, sagt Uta Voigtländer. Aus Äpfeln wird beispielsweise Apfelmus.
Bei gemeinsamen Arbeitseinsätzen nehmen Eltern, Kinder und Erzieher immer wieder neue Projekte in Angriff. Dieses Miteinander ist Uta Voigtländer und ihrem Team wichtig. Gemüsegarten und Kräuterspirale sind so entstanden.
Die Kindertagesstätte in Elsnigk verfolgt ein naturpädagogisches Konzept
Die Kinder der Einrichtung sollen lernen, dass Obst und Gemüse nicht im Supermarkt wachsen, sondern viel Arbeit nötig ist, um später auch etwas ernten zu können. Vieles von dem, was die Kinder in der Kita essen, kommt aus dem hauseigenen Garten. Aber auch Eltern und Großeltern bringen aus ihren Gärten etwas mit.
Die Kindertagesstätte in Elsnigk verfolgt ein naturpädagogisches Konzept. „Leben in der Natur und mit der Natur“, lautet die Devise. Die Erzieher animieren die Kinder, ihre Umwelt mit allen Sinnen zu erkunden - und sorgsam mit ihr umzugehen.
Das kommt gut an. Nicht nur Eltern aus Elsnigk, sondern auch aus umliegenden Orten wie Reppichau, Chörau, Rosefeld und Scheuder bringen ihre Kinder in die Naturkindertagesstätte. Uta Voigtländer hatte sogar schon Anfragen aus Dessau.
Einmal im Jahr veranstaltet die Kita einen Oma-Opa-Tag
Noch etwas ist der Kita-Leiterin wichtig: ein Miteinander über Generationen hinweg. Einmal im Jahr veranstaltet die Kita einen Oma-Opa-Tag. Als Dankeschön. Die Kinder besuchen zudem ältere Leute im Ort und gratulieren ihnen mit Liedern zum Geburtstag. „Die Senioren freuen sich jedes Mal wahnsinnig“, sagt die Kita-Leiterin.
Einige Eltern, die heute ihre Kinder bringen, kennt Uta Voigtländer selbst noch als Kita-Kinder. „Man lebt sozusagen mit den Familien“, sagt sie. (mz)