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Hochschule Anhalt Hochschule Anhalt: Welche Studentenklubs gibt es in Köthen

Von Stefanie Greiner 14.09.2016, 11:07
Dieses Foto von 1994 zeigt das Team des SBW-Clubs.
Dieses Foto von 1994 zeigt das Team des SBW-Clubs. privat

Köthen - Generationen von Studenten kommen an ihnen nicht vorbei. Sie prägen das Studentenleben in Köthen - und dürfen in einer Serie über die Hochschule Anhalt nicht fehlen: die Studentenclubs. Die MZ stellt die Clubs vor, die es mal gegeben hat, und die Clubs, die es noch gibt:

AB-Club

Die Partys im Keller des Wohnheims 4 waren legendär. Dort befand sich der AB-Club. Die Abkürzung steht für Anlagenbau. 1973 wurde er gegründet.

„Der Club war der zentrale Punkt, wo man sich getroffen hat“, sagt Ulla Schöbel. Sie studierte knapp drei Jahrzehnte danach in Köthen. Zu einer Zeit, als das Studentenleben noch ein ganz anderes war als heute. Weitaus lebendiger. Studentisches Engagement wurde damals groß geschrieben. Bei Studenten und Professoren.

Sonntags bis donnerstags hatte der AB-Club geöffnet. Einmal im Monat war Disko. Dann war der Club noch voller als sonst. Es habe niemand mehr reingepasst, erinnern sich Bernd Schöbel und Henning Zinner. Die Studenten hätten aufs Treppenhaus ausweichen müssen.

2003 wollte das Studentenwerk das Wohnheim 4 renovieren. Der AB-Club musste raus. Der Campus hatte damit einen Club weniger.

SBW-Club

Im Keller des Wohnheims 3 war der SBW-Club zu finden. Der Club für Sozialistische Betriebswirtschaft. Es gibt ein altes Foto - ein Dankeschön an einen Herrn Schulz für dessen Hilfe beim Aufbau des Clubs. Das notierte Datum, der 14. Februar 1974, gilt als Gründungsdatum.

Sonntags bis donnerstags hatte der Club geöffnet. „Montags hatten wir Disko“, erinnert sich Jörn Neukirchen. Der AB-Club hatte zu dieser Zeit zeitiger zugemacht. Aus Rücksicht.

Zwischen den beiden Clubs habe es eine „Hass-Liebe“ gegeben, sagt der einstige Student. Kleine Sticheleien seien normal gewesen. „Am Ende haben wir alle an einem Strang gezogen“, sagt er. Für eine gemeinsame Sache. „Das Geld, das wir erwirtschaftet haben, kam dem Studentenclub zugute.“ Der finanzierte große Veranstaltungen. Zum Beispiel die Studententage.

Die Mitglieder des Clubs fuhren gemeinsam weg. Solche Clubfahrten hatte es auch beim AB-Club gegeben. Die Tradition hält sogar bis heute an. „Wir nennen das nach wie vor SBW-Clubfahrten“, sagt Jörn Neukirchen.

2004 wurde der SBW-Club geschlossen. Aus dem gleichen Grund wie der AB-Club.

Diese Studentenclubs gibt es heute.

VT-Club

1974 entstand ein dritter Studentenclub, der VT-Club. VT steht für Verfahrenstechnik. Den Club im Keller des Wohnheims 6 am Hubertus gibt es noch. Geöffnet hat er am Dienstag und Donnerstag.

Vor einem halben Jahr war die Zukunft des Clubs ungewiss. Eine Schließung stand im Raum. Die ist inzwischen vom Tisch. Im Moment werden die Räume renoviert. „Wir machen alles schick fürs neue Semester“, sagt Doreen Kropp. Die Mitarbeiterin der Hochschule leitet den VT-Club gemeinsam mit Tobias Lück.

Gemütlich zusammensitzen können. Dafür ist der VT-Club bekannt. Er hat derzeit 13 bis 14 aktive Mitglieder. Sie wollen das Studentenleben wieder auffrischen. „Da sind viele Ideen im Raum“, sagt Doreen Kropp.

Mensakeller

Mit der Schließung des AB- und des SBW-Clubs stand das Studentenleben in Köthen vor dem Aus. Ein Unding für die Studenten. Ein Unding für den damaligen Präsidenten. Dieter Orzessek setzte sich dafür ein, dass die Studenten 2004 einen Ersatz bekamen. „Wir haben die Möglichkeit bekommen, den Mensakeller auszubauen“, sagt Jörn Neukirchen. Den Kohle- beziehungsweise Kartoffelkeller unter der Mensa. Das Studentenwerk Halle investierte 200.000 Euro, die Hochschule Anhalt gab 100.000 Euro dazu.

Die Studenten renovierten die Lagerräume in Eigenregie - und machten daraus einen neuen Studentenclub. Wirklich ersetzen konnte der Mensakeller den AB- und den SBW-Club nicht. „Er hatte nicht dieses Flair“, sagt Jörn Neukirchen. Dieses Flair der beiden, über Jahre gewachsenen Clubs.

Inzwischen werden im Mensakeller längst nicht nur Studentenpartys gefeiert. Mehrere Abschlussjahrgänge des Ludwigsgymnasiums haben den Club schon für ihre Oberstufenpartys genutzt. 500 Leute können da schon mal zusammenkommen. Eine Herausforderung für das Team des Mensakellers. Es besteht aus sieben bis acht Mitgliedern. „Bei größeren Partys brauchen wir Hilfe vom VT-Club“, sagt David Schulz. Er leitet die Mensakeller-AG.

Bei den eigentlichen Studentenpartys, die im Wechsel mit gemütlichen Clubabenden donnerstags im Mensakeller stattfinden, ist es deutlich entspannter. Da kommen 200 bis 300 Leute zusammen. Machbar fürs Mensakeller-Team.

Internationaler Studentenclub

In der Martinskirche gibt es seit sechs Jahren einen weiteren Treffpunkt, den internationalen Studentenclub. Über ihn ist im Rahmen der Serie bereits ausführlich berichtet worden. Er soll deshalb lediglich genannt werden. (mz)

2003 musste der AB-Club schließen.
2003 musste der AB-Club schließen.
privat
Der VT-Club wurde 1974 gegründet, ihn gibt's heute noch.
Der VT-Club wurde 1974 gegründet, ihn gibt's heute noch.
archiv/nicklisch
Im Mensakeller feiern Studenten und Abiturienten.
Im Mensakeller feiern Studenten und Abiturienten.
privat