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Hingucker in Wulfen Hingucker in Wulfen: Wie die "Coselei" zu ihrem Namen gekommen ist

Von Uwe Lehmann 23.01.2021, 11:00
Mehr als 80 Tonnen Feldsteine schmücken die Auffahrt zur „Coselei“ in Wulfen. Dort leben Dieter Cosel, Tino Cosel, Dominic Schollmaier, Margarete Cosel und Sandra Cosel (v. li.). Zur Familie gehören noch Mailo und Melvin Cosel (vorn, v. li.).
Mehr als 80 Tonnen Feldsteine schmücken die Auffahrt zur „Coselei“ in Wulfen. Dort leben Dieter Cosel, Tino Cosel, Dominic Schollmaier, Margarete Cosel und Sandra Cosel (v. li.). Zur Familie gehören noch Mailo und Melvin Cosel (vorn, v. li.). Uwe Lehmann

Wulfen - Fährt oder geht man durch die Fabrikstraße von Wulfen, dann fällt der Blick auf eine Grundstücksauffahrt, welche von einem Beet voller Feldsteine eingebettet wird.

„Das sind mehr als 80 Tonnen“, verrät Tino Cosel. Der 48-jährige Mitarbeiter eines landwirtschaftlichen Betriebes in Dessau-Mosigkau muss es wissen, gehört ihm doch dieses circa einen halben Hektar große Anwesen. Und im gewissen Sinne ist er auch Namensgeber, wird doch das durch die Steinwiese hervorgehobene Anwesen „Die Coselei“ genannt.

Doch den Namen vergab die Familie aus Wulfen nicht selbst. Nein, dafür zeichnet ein sehr guter Freund verantwortlich. „Du mit deiner ganzen Viecherei hier. Deine Ranch braucht einen Namen“, erinnert sich Cosel an die Worte seines Freundes. Sein Kumpel schenkte ihm auch noch ein sehr schön erarbeitetes Eingangsschild mit Namen. „Das war der zweite Teil zu unserem Hochzeitsgeschenk“, verrät der Wulfener weiter, „das war 2019.“

„Die Anwohner in der Fabrikstraße berichten, dass viele Radfahrer und Fußgänger anhalten“

Seitdem verging aber noch einige Zeit, ehe Cosel es aufstellen konnte und in seine Steinwiese integrierte. Das war im Spätsommer des vergangenen Jahres. Seitdem ist es der Hingucker in Wulfen. „Die Anwohner in der Fabrikstraße berichten, dass viele Radfahrer und Fußgänger anhalten, einen staunenden Blick auf die Auffahrt zum Coselschen Anwesen richten und mit lobenden Worten ihren Weg fortsetzen“, erzählt Tino Cosel weiter.

Gekauft hat der 48-Jährige dieses Anwesen, welches zu DDR-Zeiten zum Gelände der damaligen Zuckerfabrik gehörte, um sein Grundstück mit dem seiner Eltern zu verbinden. Denn wenn Margarete und Dieter Cosel ihren Sohn mit Familie besuchen wollen, dann gehen sie nicht nur die paar Meter auf der Straße zu ihnen. Sie gehen nach hinten in ihren Garten und nehmen den Weg über „Die Coselei“.

Diese wird aber nicht nur als Verbindung genutzt. Auch zwölf Schafe finden hier Futter und Auslauf. Und den Rest der Fläche bearbeitet Sohn Melvin mit dem Rasentraktor. „Da brauche ich fast zwei Stunden, um alles zu schaffen“, berichtet der 13-Jährige, der zudem Kaninchen, besser gesagt Kleinchinchillas, züchtet.

Viele Tiere leben auf dem Grundstück der Familie Cosel

„Momentan habe ich sieben Stück, drei Häsinnen und vier Rammler. Einer davon ist unser Streichelkaninchen „Hänschen“. Zu den Schafen und Kaninchen - neben den sieben Kleinchinchillas gibt es noch fünfzehn Tiere der Art Großchinchilla, deren Zucht Tino Cosel betreibt - gehören noch circa 20 Hühner, Tauben (acht Paar) und ein Schäferhund zur „Coselei“.

„Eigentlich hätten wir zum jetzigen Zeitpunkt schon wieder ein Schwein im Stall stehen“, erzählt Margarete Cosel, „da wir beim letzten Mal zwei geschlachtet haben, sind die Vorräte noch nicht aufgebraucht. Aber im März holen wir wieder eins.“

Dieter und Margarete Cosel, die im vergangenen Jahr ihre Diamantene Hochzeit feiern konnten, sind zudem eine große Unterstützung für ihren Jungen. Sie füttern neben dem Schwein auch die Tauben, Hühner und Kaninchen. Im Sommer zudem die Schafe, welche dann im Garten, der sich am Ortsrand befindet, ihr zu Hause haben. Tino Cosels Eltern sind ihm eine große Unterstützung: „Sie machen die kleinen Sachen. Ich die größeren.“

Tino Cosel ist seit ein paar Jahren Landwirt im Nebenerwerb

Der 48-Jährige ist seit ein paar Jahren Landwirt im Nebenerwerb. Er bewirtschaftet etwa zwölf Hektar Weideland und Wiesen und knappe fünf Hektar Ackerland, fast alles gepachtet wie Tino Cosel hinzufügt. Dort wachsen etwa Weizen und Gerste, Kartoffeln oder Mohrrüben. Dazu kommt der halbe Hektar Garten, wo Cosels Eltern Spargel und Gemüse anbauen. Es ist gibt genug zu tun.

Jetzt im Winter sieht man den 48-Jährigen weniger auf den Ackerflächen: „Jetzt ist es ruhiger und ich habe auch mehr Zeit für meine Familie. Aber auch Zeit für andere Arbeiten, zu denen ich sonst nicht komme.“ Damit sind Reparaturarbeiten an seinen Maschinen und Ackergeräten gemeint. So rüstet er gerade die Lichtanlage an seinem „Case-Traktor“ auf. Mit dabei auch seine Söhne Melvin und Mailo (acht Jahre). (mz)