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Heißer Tanz unter der Limbo-Stange

Von UWE LEHMANN 01.07.2009, 16:45

DROSA/MZ. - Und es wurde wieder einmal zum großen Treffpunkt für die Gemeindebewohner und deren Gäste. "Wir kommen gerne hierher und sind angetan von dem, was die Drosaer auf die Beine stellen", meinte Helga Bartnik aus Köthen. Sie und und ihr Mann Herbert Bartnik sind ehemalige Drosaer und es zieht sie immer wieder zum Kinderfest in ihren Heimatort. In der Kaffeestube treffen sie dann alte Bekannte und bei einem Stück Kuchen und einer Tasse Kaffee plaudern sie über "alte Zeiten".

Auf ihre Kosten kamen schon am Freitagabend vor allem die jungen Leute. DJ Locke heizte ihnen zur Disko im Festzelt ein. Bis in die frühen Morgenstunden schwangen sie das Tanzbein und feierten ausgelassen am Eröffnungstag. Am kommenden Tag standen zunächst Fußball sowie der achte Pokallauf für die Jugendmannschaften der Feuerwehr auf dem Programm. Auf der Kampfbahn im Naherholungszentrum (NEZ) trafen sich sechs Teams aus dem Landkreis zum Wettkampf. Hier triumphierten die Gastgeber und verwiesen in einer Zeit von 27,09 Sekunden die Mannschaften aus Wulfen und Dornbock auf die Plätze.

Am Abend sorgte dann ein zweistündiges Kulturprogramm im Festzelt für die Unterhaltung der zahlreichen Besucher. Das "Duo Arkus" alias Paola und Dimitry Malzew aus Leipzig begeisterte das Publikum mit ihrer Äquilibristik-Show. Dimitry Malzew, zweifacher deutscher Meister in der Sportakrobatik, ließ mit seinen Kraftübungen den Applaus das ein oder andere Mal aufbrausen. Seine Frau Paola holte sich einige Zuschauer zur Unterstützung ihrer Limbo-Show.

Auch bei der folgenden Zauberdarbietung und Hypnoseshow von "Vogani" wurden sie mit einbezogen. Mit seinen Kartentricks und Gedankenspielen sorgte er für die eine oder andere Überraschung. Das Programm rundete die Jugendtanzgruppe der SG Drosa ab. Ihre zwei rockigen und schwungvollen Tänze wurden vom Publikum mit "Zugabe"-Rufen bedacht. Dem folgten die jungen Tänzer dann trotz der großen Anstrengung und wiederholten den Tanz noch mal. Unterbrochen wurde der Tanz dann vom Höhepunkt des Festes: Dem mit Musik untermalten Höhenfeuerwerk. Auch der leichte Nieselregen konnte die vielen Schaulustigen nicht abschrecken. Anhaltender Applaus war das Zeugnis für die Zufriedenheit der Zuschauer.

Nicht weniger stimmungsvoll begann der Sonntagmorgen mit dem traditionellen Frühschoppen und dem "Osterwald-Duo". Ausgelassen wurde mitgesungen, geklatscht und geschunkelt. Davon ließen sich auch die Akteure anstecken: "Wir kommen immer wieder gern hierher. Die Stimmung bei euch ist einfach bombig", meinte Lothar Osterwald, der bereits zum 26. Mal in Drosa auftrat.

Und neben dem Umzug am Sonntagnachmittag gehört auch das Armbrustschießen zur Tradition in Drosa. Schon seit 1871 wird dieser sportliche Wettkampf ausgetragen, bei dem die Jugend mit einer Armbrust auf einen Holzadler schießt. Den letzten Teil des Adlers trafen in diesem Jahr Tom Kaltschmidt und Patrick Poetsch. Damit gibt es nun gleich zwei Schützenkönige bei den Jungen. Den Titel der Schützenkönigin sicherte sich Christin Thiele.

Bei den Erwachsenen, bei denen auf eine Zielscheibe geschossen wird, erwiesen sich die Angehörigen der Familie Schmidt als besonders treffsicher. Während Matthias Schmidt mit 35 Ringen die Konkurrenz bei den Männern gewann, entschied Kerstin Schmidt, seine Schwägerin, mit 32 Ringen den Wettbewerb bei den Frauen für sich. Alle Sieger wurden mit der Schützenscheibe, die am Haus angebracht wird, ausgezeichnet.

Beim alljährlichen Kegelwettkampf gab es ebenfalls ein Sieger namens Schmidt. Thoralf, der Bruder von Matthias, konnte 23 Holz verbuchen und wurde mit einer Heckenschere belohnt.

Und auch danach war noch nicht Schluss mit den Feierlichkeiten, denn auch für den Montag hatten sich die Organisatoren, der Dorfclub und die Gemeinde, noch etwas einfallen lassen. Nach den Kindertänzen und dem Gaudi-Armbrustschießen für Jung und Alt gab die Wolfenerin Daniela Sommer mit ihrem Partner am Abend ihre Visitenkarte in Drosa ab. Mit stimmungsvoller Live-Musik sorgte sie für den Ausklang der vier tollen Tage in Drosa.

"Wir sind zufrieden", resümierte erleichtert Bürgermeisterin Sigrid Laue und ging mit einem Lächeln im Gesicht nach Hause. Im Geiste hat sie schon wieder neue Ideen für das nächste Jahr. Denn sie weiß aus Erfahrung: "Nach dem Fest ist vor dem Fest."