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Heimatverein in Elsnigk Heimatverein in Elsnigk: Anwohner sponsern Strom für den Weihnachtsmarkt

Von Doreen Hoyer 14.12.2015, 14:54
Erhard und Gisela Riedel waren auch beim Besuch des Weihnachtsmanns dabei.
Erhard und Gisela Riedel waren auch beim Besuch des Weihnachtsmanns dabei. Heiko Rebsch Lizenz

Elsnigk - Ein paar schlaflose Nächste habe sie hinter sich, erzählt Gisela Riedel. „Ich lag wach und habe mich gefragt, ob wohl alles klappen wird“, erinnert sich die 66-Jährige. Gisela Riedel ist Vorsitzende des Elsnigker Heimatvereins und hat am vergangenen Wochenende mit ihren Vereinsfreunden wieder einen kleinen Weihnachtsmarkt im Ort organisiert. Es fand zum ersten Mal auf dem Gelände der Kindertagesstätte statt und nicht mehr in der Neuen Schule. Diese Umstellung, erklärt Riedel, habe ihr Kopfzerbrechen bereitet. Doch alles lief gut.

Das Puppenspiel in der Kirche war gut besucht, beim Auftritt des Weihnachtsmanns gab es ebenfalls viele freudige Gesichter. Gisela Riedels Mann Erhard und Vereinsfreundin Heidi Müller freuten sich besonders, dass die Anwohner rings um die Kita den Strom für den Markt beisteuerten.

Es geht noch viel mehr

Der Verein, erzählt Gisela Riedel, habe zwölf Mitglieder, davon neun aktive. „Um größere Sachen zu organisieren, sind wir meistens auf die Hilfe von Freunden und Verwandten angewiesen“, erzählt sie. Das klappe ganz gut, könne jedoch nicht über das eigentliche Problem hinwehtäuschen: „Wir haben wenige Mitglieder und sind auch ziemlich festgefahren, was unsere Veranstaltungen angeht.“ Zusätzlich zum Weihnachtsmarkt organisiert der Verein jeden Herbst eine Buchlesung und auch das alljährigen Inselfest im Sommer. „Man könnte noch so viel mehr machen“, ist sich Gisela Riedel sicher.

Warum die drei Vereinsmitglieder dringend Unterstützung brauchen, lesen Sie auf Seite 2.

Sie wünscht sich neue Ideen für Veranstaltungen - aber auch Engagement von den Ideengebern und anderen Bürgern, mitzuarbeiten. Manchmal werde sie gefragt, warum der Verein nicht auch noch dies und das organisiere, erzählt sie in einer kleinen Arbeitspause auf den Elsnigker Weihnachtsmarkt. „Wenn man dann aber sagt: ,Gute Idee, hilf mit beim Planen!’ ist der Betreffende meistens ganz schnell wieder verschwunden.“ Das kann auch Heidi Müller vom Heimatverein bestätigen. Ein wenig ärgerlich sei das schon, sagt die 76-Jährige.

Viel Verantwortung auf wenigen Schultern

Riedel gibt zu bedenken, dass sie, ihr Mann und Heidi Müller seit der Vereinsgründung 1999 16 Jahre älter geworden sind. Klar könnten sie alle noch ihren Beitrag in der Vereinsarbeit leisten. „Aber es ist schon manchmal sehr stressig. Gerade in der Adventszeit, wenn man den Weihnachtsmarkt organisiert. Eine gemütliche Kaffeerunde planen, der Weihnachtsmannbesuch - das ist zwar alles sehr schön. Aber das Problem ist, dass die ganze Verantwortung auf zu wenigen Schultern lastet.“

Gisela und Erhard Riedel sind in Elsnigk geboren und aufgewachsen. Zwar wohnten sie für einige Zeit in Leipzig und Gröbzig, doch 1977 kehrten sie in ihren Heimatort zurück. Noch einmal wegzuziehen, ist für beide unvorstellbar. „Warum auch? Es ist doch schön hier“, findet Gisela Riedel.

Die beiden lieben ihren Heimatort, darum engagieren sie sich so für ihn - auch über den Heimatverein hinaus. Erhard Riedel arbeitet beispielsweise seit 2002 an einer aktualisierten Chronik über Elsnigk, die auf der alten von Johannes Viertel basiert. Sein Ziel sei es, dieses Werk druckreif zu machen, erzählt er zum Abschluss. (mz)

Viele Besucher brachten ihre Kinder mit.
Viele Besucher brachten ihre Kinder mit.
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