Hartes Training um Kandidat zu werden Hartes Training um Kandidat zu werden: Michél Korpás aus Aken ist im "Ninja Warrior"-Fieber

Aken - Ob Michél Korpás jemals zufrieden sein wird mit sich und seiner Leistung, das steht in den Sternen. Er wäre es, wenn er endlich dabei sein könnte und zeigen, wie stark er ist. Doch der 49-Jährige sitzt wieder nur vor dem Fernseher und sieht zu, wie sich die Teilnehmer anschicken, den „Ninja Warrior“-Hindernisparcours zu bewältigen. Seit vergangenem Freitag überträgt RTL die aktuelle Staffel.
Leicht sei es nicht, die Show als Unbeteiligter zu verfolgen. Trotzdem will er sehen, was die anderen machen: „Na klar gucke ich.“ Schon aus Neugierde. Zumal auch viele Freunde und Bekannte dabei seien. „Das ist wie eine kleine Ninja-Familie“, ergänzt er. „Das ist Pflichtprogramm.“
Sein Vater stammt aus Ungarn. Michél Korpás verbringt seine Kindheit und Jugend in Roßlau und Coswig, geht dann in den Westen, kommt zurück nach Dessau und lebt jetzt seit Anfang des Jahres in Aken. „Weil es schön hier ist.“ In Nachbarschaft zur Nikolaikirche bewohnt er mit seiner Familie ein Häuschen, das man für kleines Geld als Ruine gekauft habe. In den vergangenen Monaten ist hier unheimlich viel passiert. Vor allem ist sein Parcours fertig.
Seit ihn das „Ninja Warrior“-Fieber gepackt hat, ist er ehrgeiziger denn je
Wenn Michél Korpás sein Können schon nicht vor laufenden Fernsehkameras zeigen kann, will er wenigstens für die nächste Chance trainieren. Und das tut er beinahe täglich. Es klingt so, als wolle er nachholen, was er in der Bauphase versäumt hat. „Ich konnte fast ein halbes Jahr gar nicht trainieren“, klagt er.
20 Jahre lang macht Michél Korpás fast gar keinen Sport. „Aber ich habe immer schon eine super Grundfitness gehabt.“ Als Jugendlicher läuft er viel - vor allem Mittel- und Langstrecke und sei „sogar ziemlich gut“ gewesen. Seit ihn das „Ninja Warrior“-Fieber gepackt hat, ist er ehrgeiziger denn je. Er will es schaffen. Er will noch stärker werden. Und er will noch eine Chance.
Es wäre übrigens sein vierter Anlauf, in die Show zu kommen. Drei Mal habe er sich schon für das Casting beworben, drei Mal habe man ihn genommen, was an sich schon außergewöhnlich sei, aber auch an seinem Alter liegen könnte: „Mit 49“, lacht er, „schaffen es die wenigsten, so lange rumzuhängen.“
Michél Korpás sucht noch einen Trainingspartner, auch zwei oder drei
Doch drei Mal kann Michél Korpás seine Chance nicht nutzen. Weil er krank ist. Jedes Mal. Das soll ihm nicht noch einmal passieren. Er glaubt, mittlerweile so gut zu sein, dass er die Anforderungen im Casting selbst in geschwächter Form bewältigen könnte. „Muskulöse Typen“, weiß der 1,72 Meter große „Ninja Warrior“-Anwärter, der 68 Kilogramm auf die Waage bringt, „haben da keine Chance.“
Er sieht die Kletterer klar im Vorteil. Auch weil es im Parcours nicht nur auf reine Kraft ankommt, sondern vor allem auf die in der Show vielzitierte Griffkraft. Als er die Sendung vor Jahren das erste Mal sieht, denkt er noch „das ist doch ein Witz“. Heute lacht er über die Fehleinschätzung und freut sich über jeden, der den Parcours testen will.
Michél Korpás sucht ohnehin noch einen Trainingspartner, auch zwei oder drei. Voraussetzung: „Sie müssen’s drauf haben. Es ist anspruchsvoller, als es aussieht“, versichert er und ist überzeugt, dass er seine nächste Chance, in die Show zu kommen, nutzt: „Irgendwann nehmen sie mich.“ (mz)