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Gütezeichen für Reha-Übungsleiter

Von Sylke Hermann 13.04.2008, 17:40

Köthen/MZ. - Der Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband Sachsen-Anhalt (BSSA) erteilt diese notwendigen Schriftstücke auf Antrag des Vereins. "Knapp 800 Reha-Angebote im Land haben bereits das Zertifikat erhalten. Wir gehen davon aus, das wir im Juni alle Anträge bearbeitet haben", sagt Andrea Holz, Geschäftsführerin des BSSA. Die bundeseinheitlichen Zertifikate, erläutert sie weiter, bilden die Voraussetzung dafür, dass die Vereine ihre Reha-Maßnahmen mit den Krankenkassen abrechnen können. "Neu ist, dass die Zertifikate auf zwei Jahre befristet und für einen konkreten Bereich ausgestellt sind", betont Holz. Damit gewährleiste der Verband ein hohes Maß an Qualität im Rehabereich. Nach der neuen Regelung sei auf diesem Gebiet keine pauschale Tätigkeit mehr möglich - noch dazu unbefristet. Das gebe es jetzt nicht mehr, bekräftigt Holz.

"Lizensiert waren unsere Übungsleiter auch schon vorher, jetzt sind sie zusätzlich zertifiziert." Für die Köthner BSSV-Vorsitzende Irmgard Klotsch ist das ein Ausdruck der guten Arbeit, die der Verein im Rehabilitationssport leiste. "Wir können uns weiter mit ruhigem Gewissen um Rehabilitanden kümmern. Wir erfüllen nachweislich alle Anforderungen des Verbandes."

Der 1993 gegründete Köthener Verein bietet seit vielen Jahren neben sportlichen Aktivitäten für Senioren und behinderte Menschen auch Rehabilitationsmaßnahmen an. "Es gibt gesetzliche Vorgaben, in welcher Form diese Rehakurse durchzuführen sind und über welchen Zeitraum sie sich erstrecken dürfen", weiß Klotsch, die selbst fünf Einzelzertifikate für ihre Gruppen erhalten hat.

Im Normalfall bestehen die Reha-Angebote aus 50 Übungseinheiten, die innerhalb von 20 Monaten zu absolvieren sind. Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Herzgruppen) können 90 Einheiten vom Arzt verordnet bekommen. Es gibt auch Angebote, die sich sogar über 120 Übungseinheiten erstrecken. Die Krankenkassen übernehmen einen Teil der Kosten für die Maßnahme.

"Der Rehasport stellt besondere Anforderungen. Die Patienten sind gehandicapt, müssen gezielt gefördert werden. Deshalb ist es gut, dass jetzt mit den Zertifikaten bundesweit einheitliche Qualitätsstandards festgelegt wurden. Nur wer diese Standards erfüllt, darf Rehabilitationsmaßnahmen anbieten", betont Klotsch.

Derzeit bietet der BSSV zum Beispiel Reha-Kurse zur Stärkung des Bewegungs- und Stützapparates, für Osteoporose-Patienten oder Menschen mit Krebserkrankungen an. Auch Diabetes-Patienten erhalten Übungseinheiten und werden dabei durch lizensierte und zertifizierte Übungsleiter des BSSV angeleitet.

"Wenn wir noch mehr Ärzte zur Verfügung hätten, könnten wir schon eine weitere Herzgruppe aufmachen", sagt Klotsch. Der Bedarf sei besonders groß, nur fehle es eben an Medizinern, die die Gruppen während des Rehasports beaufsichtigen. Hier könne der Verein Unterstützung gebrauchen.

Zu Fragen des Rehasports beim BSSV in Köthen erteilen Irmgard Klotsch (Tel.: 03496 / 55 38 53) oder Christine Salzmann (03496 / 21 33 84) nähere Auskünfte.