Gröbziger integrative Kita "Pumuckl" Gröbziger integrative Kita "Pumuckl": Vertrauen aufgebaut beim Tag der offenen Tür

Gröbzig - Lange Zeit hat die Kindertagesstätte „Pumuckl“ in Gröbzig für Schlagzeilen gesorgt. Viele Eltern waren unzufrieden mit der Umsetzung eines neuen Erziehungskonzeptes. Der Streit mit dem damaligen Träger der Einrichtung spitzte sich mehr und mehr zu und führte dazu, dass ein Trägerwechsel in die Wege geleitet wurde.
Seit Juli 2014 nun wird die integrative Kita „Pumuckl“ von der Stiftung Evangelische Jugendhilfe St. Johannis Bernburg geführt. Die Querelen von einst gehören der Vergangenheit an. „Es ist gelungen, ein Vertrauensverhältnis zu den Eltern aufzubauen. Ich habe das Gefühl, dass es allen gut geht, den Kindern und auch den Mitarbeitern“, schätzte Klaus Roth, Vorstandsvorsitzender der Stiftung, ein. Er war zum Tag der offenen Tür nach Gröbzig gekommen. Die Eltern in allen Belangen mit einzubeziehen, so Roth, darauf werde großer Wert gelegt. „Erstmals nach dem Trägerwechsel führen wir eine solche Veranstaltung durch. Jeder soll sich ein Bild von unserem Haus machen können“, sagte Kita-Leiterin Kathrin Schütz.
Neugestaltung des Spielpatzes
Zu entdecken gab es einiges, beispielsweise die Pläne für die Neugestaltung des Spielplatzes. Dafür haben Gröbziger Eltern und Erzieherinnen einen Arbeitskreis gebildet und sich die Hochschule Anhalt mit ins Boot geholt. Viviane Towalska und Christoph Prozell studieren in Bernburg Landschaftsarchitektur und Umweltplanung und erläuterten die Zeichnungen. „Unser Ziel war es, viel von dem Vorhandenen zu übernehmen, dem großen Garten aber auch eine neue Aufteilung zu geben“, sagte Christoph Prozell. So sollen beispielsweise durch Sträucher mehr Möglichkeiten zum Versteckespielen geschaffen werden. Indianerdorf, Piratenbucht und Wasser-Matsch-Bereich sind weitere Gestaltungselemente. Auch eine Werkstatt von Meister Eder, bei dem Pumuckl immer war, soll entstehen. „Wir sind total gespannt, wie alles weiter geht. Es ist unser erstes Projekt, das realisiert werden soll“, sagte Viviane Towalska.
Im Inneren gibt es viel zu tun
Auch im Inneren des Hauses soll sich noch viel tun, war vom Gröbziger Bürgermeister Dirk Honsa zu erfahren. Zunächst gehe es darum, die Schäden im Dach zu beseitigen und um einige Arbeiten im Sanitärbereich. Gemacht werden soll aber nur das Notwendigste. „Wir wollen später über das Programm Stark III und das Krippenausbauprogramm eine grundhafte Sanierung durchführen“, sagte Honsa.
Auch in der Elternschaft scheint Ruhe eingekehrt zu sein. „Die Eltern sind zufrieden“, äußerte Christian Dreßler. Gleichwohl laufe noch nicht immer alles rund. „Der Träger muss auch Zeit haben, alles zu entwickeln“, sagte der Vorsitzende des Elternkuratoriums.
„Die Welt ist bunt - ich bin wie du“ - dieses Thema nimmt in der Arbeit mit den Kindern einen breiten Raum ein, erklärte Kita-Leiterin Kathrin Schütz. Dass „Pumuckl“ weltoffen ist, wollen die Erzieherinnen ab dem 1. Oktober unter Beweis stellen. Vier syrische Kinder aus Flüchtlingsfamilien, die in Wörbzig leben, werden dann in Gröbzig betreut. „Die Kinder waren schon mal kurz hier und haben sich alles angeschaut. Unsere Kinder haben sie gleich zum Spielen mitgenommen. Da wird es keine Probleme geben“, sagte Kathrin Schütz. (mz)
