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Bessere Breibandversorgung Glasfasertrasse geht in Betrieb: Bürger im Osternienburger Land bekommen schnelles Internet

Das letzte Teilstück der Glasfasertrasse im Osternienburger Land geht symbolisch in Betrieb. MDDSL übernimmt unterversorgte Haushalte.

Von Stefanie Greiner Aktualisiert: 23.03.2022, 15:03
Bei einem symbolischen „Buzzer-Termin“ haben MDDSL-Geschäftsführer Andreas Riedel, Projektmanager Jan Spiegelberg, Ortsbürgermeister Karl Baukuß, Bürgermeister Stefan Hemmerling und MDDSL-Kundenbetreuer Marcel Gerlach (v. li.) den Startschuss für schnelles Internet in Elsnigk gegeben.
Bei einem symbolischen „Buzzer-Termin“ haben MDDSL-Geschäftsführer Andreas Riedel, Projektmanager Jan Spiegelberg, Ortsbürgermeister Karl Baukuß, Bürgermeister Stefan Hemmerling und MDDSL-Kundenbetreuer Marcel Gerlach (v. li.) den Startschuss für schnelles Internet in Elsnigk gegeben. (Foto: Stefanie Greiner)

Elsnigk/MZ - Über einen Satz ärgert Karl Baukuß sich andauernd: „Wir arbeiten bloß digital.“ Schön und gut, findet der Ortsbürgermeister von Elsnigk. Doch was, wenn die Internetleitung nicht mitmacht?

„Ich komme aus dem gefrusteten Teil von Elsnigk“, erzählt er. Dem südlichen Teil des Dorfes. „Wenn ich eine richtige Verbindung haben will, muss ich mit dem Fahrrad nach Elsnigk Nord fahren.“ Ein Zustand, der ihn nervt. Seit Jahren. Schnelles Internet kennt er nur vom Hörensagen.

Bürger bekommen schnelles Internet

Andreas Riedel, der Geschäftsführer der Firma MDDSL Mitteldeutsche Gesellschaft für Kommunikation mbH aus Barleben, und seine Mitarbeiter möchten das ändern. Sie wollen allen Bürgern in Elsnigk und weiteren Ortsteilen des Osternienburger Landes schnelles Internet bringen.

Nachdem im November vergangenen Jahres in Diebzig symbolisch ein erstes Teilstück der Glasfasertrasse in Betrieb genommen wurde, gab es nun in Elsnigk einen weiteren symbolischen Termin. Damit wurde das letzte Teilstück der Glasfasertrasse zwischen dem Knoten Colno (Stadt Barby) und dem Osternienburger Land in Betrieb genommen.

Rund 46.700 Meter ist die Trasse lang. Sie wurde in verschiedenen Tiefbau-Technologien gebaut und soll die Versorgung der Gemeinde bei bestehenden Glasfaserkabeln verbessern. Damit einher geht die Möglichkeit, den Glasfaserausbau in die Haushalte fortzusetzen. Damit kommen die Arbeiten, die im Frühjahr 2021 begonnen haben, mit der Verbindung zum Telekom-Netz zu den Kunden zum Abschluss.

Neue Tarife können bestellt werden

„Wir haben alle Standorte zusammen. Die ersten Kunden haben schon bestellt“, sagt Andreas Riedel. In Diebzig, Zabitz, Thurau, Micheln, Reppichau, Elsnigk und Rosefeld sind Bandbreiten bis 100 Mbit/s per Glasfaserkabel möglich. Die neuen Tarife können über MDDSL bestellt werden. Die Erschließungen der Hausanschlüsse nördlich von Micheln, Klietzen, Sibbesdorf und Würflau beginnen in diesem Jahr und können sich bis Anfang kommenden Jahres hinziehen.

MDDSL versorgt Teile des Osternienburger Landes, von denen die Telekom aus wirtschaftlichen Gründen die Finger gelassen hat. Mit entsprechenden Fördermitteln bringen Land und Bund den Ausbau dieser unterversorgten Gebiete voran. Unterversorgt bedeutet weniger als 30 Megabit pro Sekunde für Privatkunden. 1,36 Millionen Euro kostet das neue Netzsegment, davon werden rund 990.000 Euro gefördert. 43.000 Meter Glasfaser wurden verlegt, 650 Haushalte werden versorgt.