Geld in Kirchen gesteckt Geld vom Landkreis: In Kirche Elsnigk kommen neue Glocken, in Osternienburg werden Fenster saniert

Elsnigk/Osternienburg - Als wollten die Glocken den Besuchern selbst zeigen, was ihnen eben erzählt worden ist, dröhnt auf einmal aus dem Turm der Kirche in Elsnigk ein blechernes Geräusch. Ein Schlagen. Besonders schön klingt es nicht.
Das soll sich ändern. Elsnigk soll neue Glocken bekommen. 77.300 Euro werden inklusive eines neuen Glockenstuhls dafür veranschlagt. Mit 9.000 Euro hilft der Landkreis Anhalt-Bitterfeld bei dem Projekt. Vergangene Woche hat Landrat Uwe Schulze einen Zuwendungsbescheid überreicht.
Insgesamt 50.000 Euro wurden vom Kreistag im Haushalt eingeplant, um die Sanierung und Instandsetzung von Kulturdenkmalen im Landkreis zu unterstützen. Sechs Kirchen bekommen davon etwas ab: 12.000 Euro fließen nach Radegast, 9.000 Euro nach Elsnigk, jeweils 5.000 Euro nach Osternienburg, Reppichau und Brehna, 4.000 Euro nach Friedersdorf. Die übrigen 10.000 Euro werden in die Erneuerung von Fenstern und Türen im Schloss in Zerbst gesteckt.
Mit 5.000 Euro unterstützt der Landkreis die Restaurierung der Fenster in der Kirche in Osternienburg
Besonders fachmännisch aufgehängt wurden die Glocken im Turm der Kirche in Elsnigk ihrerzeit nicht. Ihr Gewicht setzt dem Bauwerk zu. Das muss unbedingt gemacht werden. Ein richtiger Glockenstuhl muss her.
Die Glocken selbst wurden ausgetauscht. Einst hatte die Kirche hellklingende Bronzeglocken. Sie wurden im Ersten Weltkrieg eingeschmolzen. Ein Schicksal, was viele Glocken ereilte. Später bekam die Kirche große Stahlglocken. Ohne Glockenstuhl. „Das hängt alles im Mauerwerk und hat uns den Turm kaputt gemacht“, sagt Olaf Stork, Mitglied des Gemeindekirchenrates. Die Glocken drücken mit ihrem Gewicht auf den Turm. Abgesehen davon, dass diese stählern klingen und nicht glockenhell.
Mit 5.000 Euro unterstützt der Landkreis die Restaurierung der Fenster in der Kirche in Osternienburg. Den zweiten Bauabschnitt, um genau zu sein. Die Fenster der Nord- und Ostseite sind gemacht. Einige davon waren beim schweren Hagelschlag im September 2011 beschädigt worden - zusätzlich zu den Stellen, die über die Jahrzehnte sowieso schon marode geworden sind.

„Wir konnten die Sanierung der Fenster nicht abschließen“
Hier konnte die Kirchengemeinde auf die Erfahrung von Glasermeisterin Anja Gottschalk aus Aken setzen. Pfarrer Dankmar Pahlings und Erich Taday, Mitglied des Gemeindekirchenrates, sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis und zeigen dem Landrat stolz die sanierten Fenster. Auch hier legte der Landkreis schon etwas dazu. Aus eigener Kraft könnte die Kirchengemeinde solche Vorhaben auch nicht finanzieren. Sie ist auf Fördermittel und Spenden angewiesen.
„Wir konnten die Sanierung der Fenster nicht abschließen“, sagt Dankmar Pahlings. Die Südseite steht noch aus. Die dortigen Fenster sind in einem derart schlechten Zustand, dass der Pfarrer schon Klebeband zücken musste, um diese notdürftig an mehreren Stellen abzudichten. (mz)