Geflügelzüchter gegen Hühnerfarmen
KÖTHEN/MZ. - "Wir können wir auf ein erfolgreiches Jahr im Verein der Rassegeflügelzüchter zurück blicken." So lautete die Einschätzung von Helmut Kühlhorn, Vorsitzender des Kreisverbandes Köthen, während einer Versammlung mit den Spitzen der 14 Vereine des Altlandkreises.
Zwölf Schauen in den unterschiedlichsten Kategorien gab es in der vergangenen Saison zu meistern. Dabei gingen aus den insgesamt 315 Mitgliedern des Kreisverbandes zahlreiche Preisträger hervor. Den Landesmeistertitel sicherten sich Andreas Guntsch vom Maasdorfer Verein mit seinen weißen "Wyandotten" sowie Patrick und Reinhard Römer mit "Zwerg-Wyandotten" und "Giant Homer". Sogar deutsche Meistertitel wurden geholt: Ralf und Gerald Renker mit ihren "Braunfahlen Kingtauben", Hans-Joachim Muschner mit "Englischen Zwergkröpfern", Bernd Wiedecke mit "Ägyptischen Seglern" und Werner Beier mit "Deutschen Schautipplern".
Kreismeistertitel holten sich Kurt Bäsler vom Akener Zuchtverein, Herbert Hohmann, ebenfalls aus Aken, Bernhard Peiser vom Großbadegaster Verein und Falk Fischer vom Verein Görzig. Als besonders erfreulich erwähnte der Kreisvorsitzende die Zahl von sieben Jugendlichen, die am Kreis-Wettbewerb beteiligt waren. Davon ging Marc Zosgornik von den Wulfenern als Meister mit seinen "Kingtauben" hervor. Leider war er als einziger persönlich anwesend, um seinen Pokal in Empfang zu nehmen. Für den eifrigen Jungzüchter jedoch ist das nicht die erste Auszeichnung. Während seiner bereits zehnjährigen Laufbahn als Taubenzüchter konnte der 17-Jährige schon gleich im zweiten Zuchtjahr den höchsten Preis, der mit "Vorzüglich" benotet wird, bei der "Lipsia" in Leipzig einheimsen.
Während die Kreisschau in Aken die größte dieser Art im Jahr 2009 darstellte, fanden die Kreisjunggeflügelschau in Bobbau, die Schau der Kohlberger Lärchen in Quellendorf sowie weitere allgemeine Geflügelausstellungen in Wulfen, Radegast, Riesdorf und anderen Orten statt. Dabei wurden laut Kühlhorn insgesamt 4 301 Tiere ausgestellt. Zufrieden äußerte sich der Kreisvorsitzende anhand dieser Zahlen "Der Weg zeigt nach oben. Wir können allem Unken entgegen eine aktive Züchtertätigkeit verzeichnen. Auch der Bezug von 10 444 Ringen ist schon recht ordentlich."
Nicht alle Anwesenden stimmten Kühlhorns Ausführungen voll und ganz zu. Norbert Krautwald forderte den Vorstand zu realistischen Angaben auf. In der Problematik zum Neubau großer Hühnerfarmen in Lennewitz, Großwülknitz und Prosigk wurde unter den Geflügelliebhabern heftig diskutiert. "Eine Anlage schießt nach der anderen in die Höhe. Das ist wie eine Bombe. Wir können das nicht so hinnehmen", echauffierte sich Kühlhorn. Der Köthener Hans-Joachim Scholz verwies auf "qualvolle Zustände" für die Tiere in den Anlagen. Er schlug vor, einen offenen Brief an den Landtag zu verfassen, worauf der Kreisvorstand letztendlich einging. Zudem soll ein Infostand in Köthen und Bitterfeld die Öffentlichkeit über die aus der Sicht der Geflügelzüchter bestehenden Missstände in großen Hühnerfarmen künftig unterrichten.