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In Physiotherapie-Praxis Freude auf erste Patienten: Lisa Gäde leitet neue Ergotherapie-Abteilung in Wulfen

Lisa Gäde leitet die neu geschaffene Ergotherapie-Abteilung der Physiotherapie-Praxis von Jan Dudacy und Steffen Witschel in Wulfen.

Von Uwe Lehmann 06.11.2021, 12:00
Lisa Gäde ist froh darüber, dass so ein kleiner Ort wie Wulfen einen weiteren medizinischen Anlaufpunkt dazugewonnen hat.
Lisa Gäde ist froh darüber, dass so ein kleiner Ort wie Wulfen einen weiteren medizinischen Anlaufpunkt dazugewonnen hat. (Foto: Uwe Lehmann)

Wulfen/MZ - Die Werkbank steht an der richtigen Stelle. Materialien zum Korbflechten sind an der Wand aufgereiht. Der Raum mit der brombeerfarbenen Wand ist harmonisch gestaltet und heimelig. So soll es auch sein, gehört er doch zur neu geschaffenen Ergotherapie-Abteilung der Physiotherapie-Praxis von Jan Dudacy und Steffen Witschel in Wulfen und wird von der neuen Leiterin, Lisa Gäde, als „ihre Werkstatt“ bezeichnet.

Patienten werden hier seit dieser Woche, wenn sie etwa an Demenz erkrankt sind oder nach einem Schlaganfall, behandelt. Das sind nur einige wenige Aufgabenfelder eines Ergotherapeuten. Für Lisa Gäde ist es Alltag. Die 28-Jährige ist in diesem Bereich ausgebildet. Seit Anfang des Monats ist sie nun Leiterin der Ergotherapie-Abteilung in der Wulfener Praxis.

Schon nach Ende ihrer Ausbildung bekam Lisa Gäde das Angebot, als Ergotherapeutin in Wulfen anzufangen

„Eigenständig etwas zu leiten. Das ist fantastisch. Ein Traum ist wahr geworden“, freut sich die junge Frau. Es war jetzt der zweite Anlauf. Schon nach Ende ihrer Ausbildung bekam Lisa Gäde das Angebot, als Ergotherapeutin in Wulfen anzufangen. „Ja, Steffen Witschel hatte mich nach bestandener Prüfung gefragt, ob ich mir das vorstellen könnte“, erinnert sich die in Drosa beheimatete Lisa Gäde zurück. „Aber wir mussten damals feststellen, dass die Voraussetzungen, sprich die Räumlichkeiten, nicht ausreichten, um den Plan umzusetzen.“

Die junge Ergotherapeutin verschlug es nach Halle. Dort sammelte sie erste Erfahrungen in einer Praxis. Später führte ihr Weg nach Wettin, wo sie vermehrt Hausbesuche absolvierte. „Dies entspricht schon mehr meinen Vorstellungen“, erzählt die 28-Jährige. „Die Anwendungen im häuslichen Umfeld auszuüben, finde ich schon besser. Zudem kann ich mir über Probleme der meist älteren Patienten vor Ort einen Überblick machen und ihnen bei deren Bewältigung mit Rat und Tat zur Seite stehen.“

Seit Sommer läuft das Projekt Ergotherapie nun in Wulfen

Aber für Lisa Gäde, welche wieder in ihren Heimatort Drosa zurückgezogen war, wurden die Anfahrtswege nach Wettin doch zu lang. Zumal als verheiratete, junge Mama. Da kam das neuerliche Angebot aus Wulfen in diesem Sommer gerade recht. Die im Gebäude der Physiotherapie-Praxis befindliche Wohnung von Mitinhaber Steffen Witschel wurde frei, weil er der Liebe wegen nach Wittenberg zog, wo er zudem zwei „Zweig-Praxen“ betreut. „Was tun mit den freigewordenen Räumen?“, fragte sich Mitinhaber Jan Dudacy.

Dann kam Lisa Gäde wieder ins Spiel. Sie musste nicht lange überlegen. Seit Sommer läuft das Projekt Ergotherapie nun. Die Räumlichkeiten wurden den Anforderungen gerecht umgebaut und von der „neuen Leiterin“ liebevoll eingerichtet. Leider fehlen nach drei Monaten immer noch einige bestellte Therapiegegenstände. Aber diese werden sich zeitnah schon einfinden.

„Wir denken schon, dass es noch viele Menschen gibt, die meine oder besser gesagt unsere Hilfe benötigen“

Wie steht Jan Dudacy zum neu geschaffenen Projekt: „Wir arbeiten ja viel in Heimen. Da wurde ich oft von Patienten angesprochen, was sie mit ihrer Verordnung zur Ergotherapie anfangen können. Jetzt mit Lisa Gäde im Team können wir denen helfen.“

Diese ist nicht zu bremsen und freut sich schon auf die ersten Patienten, welche sie bei Hausbesuchen oder in ihren Räumlichkeiten behandeln kann. „Es ist doch schön, dass so ein kleiner Ort einen weiteren medizinischen Anlaufpunkt dazugewonnen hat“, sagt Lisa Gäde weiter. „Wir denken schon, dass es noch viele Menschen gibt, die meine oder besser gesagt unsere Hilfe benötigen. Denn perspektivisch gesehen soll noch eine Kollegin die Arbeit ab dem kommenden Jahr unterstützen.“ Dann soll „die Werkstatt“ immer ausgebucht sein.