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Fotos aus Liebe zur Heimat Fotos aus Liebe zur Heimat: Köthener Studentin hat schönste Orte Deutschlands bereist

Von Sandra Simonsen 13.02.2018, 06:00
Saskia Stoichev mit einigen ihrer Foto-Kompositionen.
Saskia Stoichev mit einigen ihrer Foto-Kompositionen. Heiko Rebsch

Köthen - Ein junges Mädchen steht auf einer nahezu unendlich lang wirkenden Hängebrücke und blickt hinaus in die Wälder. Die rötlichen Haare werden leicht vom Wind verweht. Das Mädchen ist Saskia Stoichev. Sie steht auf der Geierlay Hängeseilbrücke im Hunsrück. Bis die Titan T in den Harz kam, galt sie als längste Hängeseilbrücke Deutschlands.

Zwei Monate lang ist die 23-Jährige durch ganz Deutschland gereist, um Fotos von den schönsten Orten zu machen. Denn eigentlich studiert die gebürtige Köthenerin in Berlin Medienmanagement, die Sommersemesterferien 2017 wollte sie zum Reisen nutzen. „Aber vor den Ferien hatte ich keine Zeit, groß zu planen - also entschied ich mich zu einer Reise quer durch Deutschland“, erinnert sich die Studentin.

Zwei Monate lang musste ihre Familie immer mal wieder auf das Auto verzichten, das Saskia zusätzlich mit einer Schlaffunktion versehen hatte, um nicht nur praktisch, sondern auch kostengünstig reisen zu können.

Fotos von etwa 30 schönen Orten in ganz Deutschland

So ist eine riesige Fotosammlung von insgesamt etwa 30 schönen Orten mitten in Deutschland - von der Ostsee bis zur Zugspitze - entstanden. Mit dieser Sammlung kehrt Saskia am kommenden Wochenende zurück in die Heimat, um ihr Werk, das gleichzeitig ihr Abschlussprojekt an der Uni werden soll, in einer Ausstellung zu zeigen.

„Mir liegt am Herzen, dass die Menschen sehen, was Deutschland alles zu bieten hat“, erzählt die junge Frau. Die Herausforderung sei gewesen, jene Orte zu finden, die wunderschön und doch irgendwie noch recht unbekannt sind. Orte wie die Hängeseilbrücke Geierlay, die Alpspitze, Sassnitz oder auch der Röthbachfall im Berchtesgadener Land.

Eine zweite Herausforderung war für die Hobby-Fotografin ihr Equipment. Mittlerweile fotografiere sie mit einer Canon 6D, erzählt die Studentin, zur Zeit der Fotoserie für die Ausstellung habe sie noch eine Canon 700D gehabt.

„Ich wollte zeigen, dass man nicht die tollste Kamera braucht, um schöne Fotos zu machen“

„Ich wollte damit auch zeigen, dass man nicht die tollste Kamera braucht, um schöne Fotos zu machen“, betont die 23-Jährige. Die Ausstattung sei vielleicht ein Faktor, aber nicht der ausschlaggebende bei der Fotografie. Und so entstanden schließlich 25 Kompositionen auf hellen Tafeln, die immer ein großes und ein etwas kleineres Foto mit einem Stück aus einem Liedtext verbinden.

Die beiden Fotos zeigen teilweise zwei unterschiedliche Orte, die aber wie Sassnitz und Greifswald beispielsweise oder Zugspitze und Alpspitze nah beieinander liegen. Andere Kompositionen zeigen zwei Ansichten desselben Ortes. „Liebesbrief an Deutschland“ nennt Saskia ihre Ausstellung selbst.

Die Fotos hat sie entwickeln lassen und selbst auf sogenannte „Kapa-Platten“ aus Leichtschaum geklebt, während ihr Vater 25 Staffeleien eigens aus Holzbrettern gebaut hat. Doch in der Ausstellung steckt nicht nur viel Arbeit, sondern vor allem Leidenschaft: Saskia fotografiert eigentlich seit sie denken kann - erst habe sie immer die Kamera ihrer Mutter „geklaut“, 2011 habe sie sich dann die erste Spiegelreflexkamera gekauft.

Motivation für die Fotos von Saskia Stoichev kommt aus den Sozialen Netzwerken

Seitdem gibt es keine schönen Orte mehr, die ohne Kamera besucht werden. Motiviert wird Saskia auch von den Sozialen Netzwerken wie Instagram. Dort hat die Studentin über 2.500 Fans, die ihr auch während ihrer Reisen durch Deutschland treu gefolgt sind und viele ihrer Fotos positiv bewertet haben. „Andersherum habe ich mir dort auch viel Inspiration von anderen geholt“, erzählt sie.

Schließlich sei ihr aber wichtig, das Foto in den Mittelpunkt zu rücken. „Heutzutage machen wir alle Fotos mit dem Smartphone und werden quasi damit bombardiert - hier soll man sich mal wieder Zeit für ein Foto nehmen, das auch physisch existiert.“ (mz)

Die Fotoausstellung „Ein Liebesbrief an Deutschland“ ist am 17. und 18. Februar im Tanzstudio Step by Step, Lohmannstraße 37 in Köthen zu sehen. Am Samstag ist sie von 15 bis 18 Uhr und am Sonntag von 10 bis 15 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.