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Fast 30 Jahre Feuerwehr Fast 30 Jahre Feuerwehr: Christian Brosinski aus Radegast erhält Ehrenzeichen vom Innenminister

Von Doreen Hoyer 15.06.2019, 10:00
Feuerwehrmann Christian Brosinski zeigt sein silbernes Ehrenzeichen, dass er Ende Mai in Eisleben erhielt.
Feuerwehrmann Christian Brosinski zeigt sein silbernes Ehrenzeichen, dass er Ende Mai in Eisleben erhielt. Nicklisch

Radegast - So etwas erlebe man nicht alle Tage, erinnert sich Christian Brosinski. „Wann steht man schon mal auf der Terrasse des Eisleber Rathauses bei einem großen Empfang?“ Der Radegaster hatte dieses Erlebnis Ende Mai. Von Landesinnenminister Holger Stahlknecht wurde er an diesem Tag mit dem Silbernen Brandschutz- und Katastrophenschutz-Ehrenzeichen am Bande ausgezeichnet.

Dabei wusste Brosinski, Jahrgang 1974, gar nicht, was er überhaupt in Eisleben sollte, als die Einladung zur Verleihung kam. Sein Ortswehrleiter Gerald Liesche hatte ihm nämlich nicht gesagt, dass er ihn für die Auszeichnung vorgeschlagen hatte. Umso größer war dann die Freude, als sich das Rätsel aufklärte.

Als Voraussetzung für die silberne Auszeichnung muss man sich mindestens 25 Jahre lang um den Brand- oder Katastrophenschutz verdient gemacht oder besonders mutiges Verhalten bei Einsätzen gezeigt haben. Das goldene Abzeichen gibt es ab 40 Jahren Engagement. In der Radegaster Wehr, berichtet Gerald Liesche, gebe es nun vier Träger der silbernen Auszeichnung, einer habe sie sogar in Gold.

Christian Brosinski ist seit 1990 im Feuerwehrdienst

Christian Brosinski nun ist seit 1990 im Feuerwehrdienst, hat die 25 Jahre also längst voll. „Ich habe ihn aber nicht nur deshalb vorgeschlagen, sondern weil er immer zur Stelle ist“, betont Ortswehrleiter Liesche. Brosinski habe sich zum Maschinisten und Atemschutzgeräteträger qualifiziert und sich vor allem um die Jugendarbeit verdient gemacht. So rief der Radegaster vor acht Jahren den Berufsfeuerwehrtag ins Leben.

An drei Tagen hintereinander treffen sich dabei Mitglieder von Kinder- und Jugendfeuerwehren und stellen Einsätze nach, zum Beispiel das Beseitigen einer Ölspur oder das Löschen eines Müllcontainerbrands. Für die diesjährige Ausgabe vom 5. bis 7. Juli werden knapp 80 Kinder und Jugendliche sowie 20 Betreuer in Radegast erwartet. Die älteren Kinder zelten an diesen drei Tagen nahe der Radegaster Wehr.

Das alles will Jahr für Jahr organisiert werden. Darum kümmert sich Brosinski zusammen mit Ann-Christin Berg aus Cösitz. Teilnehmen werden wieder junge Feuerwehrleute aus Gnetsch, Cösitz und Sandersdorf unter anderem. Dazu ist Brosinski auch stellvertretender Jugendwart der Stadtwehrleitung Südliches Anhalt und kümmert sich um das Training der Jugendlichen für die Leistungsspange.

Partnerin und sein Sohn von Christian Brosinski sind selbst in der Feuerwehr

In seinen fast 30 Jahren im Feuerwehrdienst hat Brosinski schon viele Einsätze mitgemacht - zunächst bei der Wehr Zehmitz, nach seinem Umzug trat er 2010 den Radegastern bei. Er hat viel dabei gesehen, aber nicht alles. Zu einem tödlichen Unfall mit Kindern unter den Opfern zum Beispiel musste er noch nie. „So was werde ich hoffentlich nie erleben müssen.“

Auf die Frage, wie viele Stunden pro Woche er für die Feuerwehr aufwende, zuckt er nur mit den Schultern. „Kann ich gar nicht sagen. Ohne die Unterstützung der Familie geht das jedenfalls gar nicht.“ Die ist vorhanden, sind seine Partnerin und sein Sohn doch selbst in der Feuerwehr. Brosinskis Tochter allerdings nicht. Die wurde aber auch erst vor kurzem ein Jahr alt. (mz)