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Erneuerbare Energien Erneuerbare Energien: Nur ein Windrad am Heidekrug?

Von sylke hermann 13.06.2014, 19:24
Werden in Aken Windräder gebaut?
Werden in Aken Windräder gebaut? dpa Lizenz

aken/MZ - Die Firma UKA Meißen will nach dem Votum des Ausschusses für Bau, Planung, Sanierung und Ordnung des Akener Stadtrates jetzt die Planung für nur ein Windrad am Heidekrug vorantreiben. Geplant waren abseits der Bundesstraße 187 a zwischen Osternienburg und Aken ursprünglich bis zu vier Anlagen. Der Bauausschuss lehnte den Vorschlag seines Vorsitzenden Matthias Schmidt (SPD) ab, UKA als Diskussionsgrundlage für den Stadtrat zumindest einen Vertragsentwurf erarbeiten zu lassen.

„Das war eine klare Aussage. Wir akzeptieren das Votum, halten uns aber trotzdem weiter für Gespräche mit der Stadt offen“, erklärte UKA-Projektleiter Mirko Pusch später auf Nachfrage der MZ.

UKA bietet finanzielle Unterstützung

Pusch war in dieser Woche zur Ausschusssitzung nach Aken gekommen, um erneut für das Vorhaben zu werben. Er tat dies vor allem mit den finanziellen Anreizen für die Stadt, kündigte Ausgleichsmaßnahmen an, und stellte Sponsoringprojekte sowie etwa 55 000 Euro an jährlichen Pachteinnahmen in Aussicht. Er bedauerte, dass man seit über drei Jahren keinen Gesprächstermin mit der Rathausspitze finden konnte. Das Gebiet am Heidekrug ist zwar im Regionalplan offiziell als Windeignungsgebiet ausgewiesen, aber der Stadt gehört ein Teil der umliegenden Flächen; deshalb müsste die den Plänen des Unternehmens zustimmen.

Nun will UKA in Aken ohne städtische Beteiligung zumindest mit einem 200 Meter hohen Windrad starten. Der Landkreis muss diese Anlage genehmigen und hat dafür nach Aussage des Antragstellers sieben Monate Zeit. Pusch versicherte, dass sich für seine Firma auch ein einziges Windrad lohnen würde. Er begründete dies mit der guten Infrastruktur. Im Akener Ortsteil Susigke gebe es zum Beispiel eine Einspeisestation. Ob man die später nutzen werde, hänge von der Genehmigung ab.

Patrick Schwalenberg (CDU) argumentierte im Ausschuss, dass die Mehrheit der Bürger das Projekt ablehnte, wie sich auf der Bürgerversammlung im März gezeigt hätte. „Es profitiert nur eine Minderheit davon, wenn die Windräder gebaut werden.“ Für ihn als Stadtrat ein triftiger Grund, sich dagegen auszusprechen. Außerdem führte er an, dass man in Drosa (Osternienburger Land) seit etlichen Jahren schon keine Gewerbesteuer von den Anlagenbetreibern bekommen habe.

"Vierer-Variante scheidet aus"

Ronald Doege, der im Bauausschuss die Verwaltung vertreten hat, wies darauf hin, dass „die Vierer-Variante ohnehin ausscheidet“. Der Flächennutzungsplan spräche dagegen. Am Heidekrug sind hafenrelevante Flächen ausgewiesen. Heißt: Hier sollen sich Firmen ansiedeln, die mit dem Hafen eng zusammenarbeiten, zum Beispiel Logistikunternehmen. Matthias Schmidt hielt dagegen, dass man im Gewerbegebiet Aken-Ost bis vor kurzem noch eine Sonderfläche Photovoltaik ausgewiesen hat - und auch das ließ sich per Stadtratsbeschluss neuen Gegebenheiten anpassen.

Im Hauptausschuss und auf der letzten Sitzung des alten Stadtrates am 26. Juni wird der Windpark Heidekrug nicht behandelt. Damit werden sich die neu konstituierten Gremien mit dem Beschluss des Bauausschusses und den Plänen der Firma UKA Meißen befassen.